Nach dem ausgebliebenen Rechtsruck bei den französischen Parlamentswahlen hält sich die Kaufbereitschaft bei DAX und Co zwar in Grenzen. Am Nachmittag reicht es dennoch für grüne Vorzeichen. Der Wahlausgang in Paris lässt eine schwierige Regierungsbildung befürchten. Zudem stehen im weiteren Wochenverlauf noch wichtige Ereignisse an.
In Frankreich Allerdings zeichnet sich für keines der politischen Lager die für eine Regierungsbildung nötige Mehrheit ab. Damit stecke das Land in einer "politisch verfahrenen Situation", so Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Eine Regierung unter Jean-Luc Mélenchon, dem Führer der Linkspartei, "wäre für die EU ein Schreckgespenst". Denn der EU-Gegner würde den Stabilitäts- und Wachstumspakt wohl konsequent ignorieren. Das bereits nicht EU-konforme Staatsdefizit könnte sich damit noch ausweiten und die zweitgrößte EU Volkswirtschaft Frankreich "zu einem destabilisierenden Faktor werden". Der DAX schüttelte seine anfängliche Schwäche dennoch schnell ab und kletterte bis kurz vor US-Börsenstart auf 18.562 Punkte.
Ein weiterhin wichtiger Treiber für die Aktienmärkte bleibt die Zinspolitik der US-Notenbank. Hier müssen sich die Anleger mit der Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem heimischen Parlament auseinandersetzen. Sollten die am Donnerstag anstehenden US-Inflationszahlen für Juni dann nicht deutlich negativ enttäuschen, dürfte die Zinssenkungs-Spekulationen den Märkten wieder frische Impulse verleihen.
Am Freitag startet zudem die US-Berichtssaison mit Zahlen der Banken JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo. Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank tendieren im Vorfeld insgesamt unverändert.
Die Aktien der Munich Re und Hannover Rück können nach der schwachen Vorwoche, die im Fokus der Hurrikan-Saison stand, wieder etwas Boden gut machen. Für die beiden deutschen Rückversicherer wäre aber selbst eine historische teure Sturmsaison keine Gefahr.
Rüstungstitel sind am Tag vor Beginn eines Nato-Gipfels ebenfalls gefragt. Rheinmetall kann den Kursrutsch vom Freitag größtenteils aufholen. Börsianer verwiesen auf die voranschreitende Debatte rund um die Verteidigungsbudgets. Ein Händler hob einen Medienbericht hervor, wonach die Nato unter neuen Verteidigungsplänen bis zu 50 weitere Brigaden brauchen werde.
(Mit Material von dpa-AFX)
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