Die Börsen steuern auf den nächsten rabenschwarzen Tag zu. Erst vergangene Woche erlebte der DAX den schlimmsten Sturz seiner Geschichte. Der Corona-Crash gilt schon jetzt als schnellster 30-Prozent-Crash der Geschichte. Im Vorfeld des nationalen Shutdowns drohen die Verluste sich nun weiter auszuweiten.
Die Talfahrt an den globalen Börsen beschleunigt sich zu Beginn der neuen Woche nochmals. Eine außerordentliche Zinssenkung durch die US-Notenbank gepaart mit äußerst schwachen Wirtschaftsdaten aus China drückt auf die Stimmung der Marktteilnehmer. Der DAX startet auf dem tiefsten Niveau seit 2014 (Indikation um 8.20 Uhr: 8.520 Punkte).
Zinsschritt soll "Austrocknung der Geldmärkte entgegenwirken"
Laut Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank liegt der Verdacht nahe, dass die Zinssenkung "nicht nur aus konjunkturstützenden Gründen vollzogen wurde, sondern um auch einer Austrocknung der Geldmärkte entgegenzuwirken". So betrachtet, wäre der Schritt aus Marktsicht wenig beruhigend. "Auch das ungewöhnliche Timing am Sonntagabend lässt auf Nervosität der Fed schließen".
Der Corona-Crash geht auch zu Beginn der neuen Woche weiter. Der DAX auf dem tiefsten Stand seit 2014 – vor vier Wochen erschien das noch unbedenkbar. Damals erreichte der DAX ein neues Allzeithoch. Seitdem hat er schon über 30 Prozent an Wert verloren – der schnellste Absturz der Geschichte. Anleger müssen trotz dieser heftigen Korrektur mit weiterem Abwärtsdruck rechnen. Wer kann, bleibt vorerst an der Seitenlinie. In den kommenden Tagen könnten sich jedoch erste Einstiegspunkte ergeben. Viele sehr gut aufgestellte Unternehmen werden derzeit mit Abschlägen von 50 Prozent gehandelt. Langfristiginvestoren beobachten die Entwicklung nun zunehmend mit Argusaugen.