Der deutsche Aktienmarkt dürfte sich am Freitag etwas von seinem Einbruch am Vortag im Zuge des russischen Einmarsches in die Ukraine erholen. Gut zwei Stunden vor dem Start auf Xetra taxierte der Broker IG den DAX zwei Prozent höher auf 14.336 Punkte.
Der Kriegsbeginn in Osteuropa hatte am Donnerstag einen Ausverkauf bis auf fast 13.800 Punkte ausgelöst, aus dem Handel ging der deutsche Leitindex dann aber über 14.000 Punkte. In New York war die Stimmung am Markt sogar positiv, mit einem deutlichen Zuwachs bei Technologiewerten. Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners geht aber davon aus, dass die Schwankungen auch in der nahen Zukunft weit überdurchschnittlich hoch bleiben werden. Eine schnelle Beruhigung an den Börsen sei unwahrscheinlich.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat am Donnerstag die Anleger an der Wall Street nicht mehr nachhaltig schockiert. Nach den Turbulenzen der vergangenen Tage wurden die Anleger im Verlauf mutiger und suchten sich den US-Technologiesektor als Zuflucht aus. Auch eine nachlassende Ölpreisrally half den Kursen.
Der Dow Jones Industrial war zunächst nochmals deutlich bis auf knapp 32.273 Punkte und damit auf sein tiefstes Niveau seit März 2021 gefallen, dann aber konnte er die Verluste noch mehr als aufholen. Aus dem Handel ging der New Yorker Leitindex 0,28 Prozent höher bei 33.223,83 Punkten. Er beendete damit eine Serie von zuletzt fünf Verlusttagen in Folge.
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben sich am Freitag überwiegend von den Kursverlusten am Vortag im Zuge des Krieges in Europa erholt. Der erste Schock an den Märkten durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine scheint überwunden. In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 1,9 Prozent höher. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland legte um ein Prozent zu, während der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong 0,4 Prozent einbüßte.
Auf der Terminseite ist es zum Wochenschluss recht ruhig. BASF hat am Morgen Zahlen und einen Ausblick auf das laufende Jahr geliefert. Im weiteren Tagesverlauf will sich VW zum möglichen Börsengang von Porsche äußern. Auf der Konjunkturseite stehen am Nachmittag in den USA Daten zum Auftragseingang langlebiger Güter sowie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan auf dem Programm.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF und Porsche.