Nach fünf Verlusttagen zeichnet sich im DAX am Donnerstag ein etwas höherer Auftakt ab. An der Wall Street hatten sich nach zwischenzeitlich deutlichen Kursverlusten im späten Handel wieder Käufer gefunden. Sie suchten auf dem tiefsten Indexniveau seit Juni ihre Chance. Die Verunsicherung, insbesondere hinsichtlich der Zinspolitik der US-Notenbank, bleibt allerdings groß.
Die Rendite auf US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit erreichte gestern einen weiteren Höhepunkt seit 2007. Zinsen sind längst wieder eine Alternative bei der Anlagesuche. Verantwortlich bleiben die „Höher-für-länger“-Zinssignale der US-Notenbank, die bei den Aktionären gar nicht gut ankommen.
Die Europäische Zentralbank scheint dagegen durchaus gewillt, eine längere Zinspause einzulegen. Das vermeintliche Ende des Zinserhöhungszyklus hat der Konjunkturstimmung in der Eurozone bislang aber noch keinen Auftrieb gegeben, die Daten deuten eher auf eine bevorstehende Rezession hin.
Mit dem Bruch der beiden Tiefs von Juli und August hat der DAX den Bären zuletzt neues Futter geliefert. Nachdem auch das Gap bei 15.342 geschlossen wurde, könnte der deutsche Leitindex in den nächsten Handelstagen in Richtung 15.000 fallen. Zuvor steht noch das Vortagestief seit März bei 15.194 Punkten im Fokus.
Das Directional Movement System zeigt eine Formation, die in der Vergangenheit oft für eine technische Gegenbewegung gesprochen hat. Zudem ist der RSI stark überkauft, was ebenfalls auf eine Erholung hindeutet. Im Falle einer durchaus möglichen Gegenbewegung könnten die Tiefs von Juli und August bei 15.456 und 15.468 Zählern und die 200-Tage-Linie wieder angesteuert werden.
Unternehmensnachrichten und Analystenstimmen sind ansonsten noch Mangelware. DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)