Während am US-Aktienmarkt nach dem Zollhammer von Präsident Trump am Vorabend teils massive Verluste geschrieben werden, hält sich der Bitcoin mit einem Minus von rund zwei Prozent auf 24-Stunden-Sicht noch vergleichsweise stabil. Von Aktien mit Bezug zum Kryptomarkt kann man das wiederum nicht behaupten.
An den Märkten herrscht nach den großen Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump dicke Luft und jede Menge Unsicherheit. Darunter leiden am Donnerstag auch die Aktien von Unternehmen mit Bezug zu Bitcoin und Co – ob sie nun unmittelbar von Zöllen betroffen sind oder nicht.
Die Papiere des Kryptobörsenbetreibers Coinbase etwa verlieren im vorbörslichen US-Handel rund sieben Prozent und fallen damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Oktober. Die zwischenzeitliche Euphorie nach dem Wahlsieg von Krypto-Befürworter Donald Trump, die der Aktie im Dezember ein neues Mehrjahreshoch beschert hatte, ist damit nun vollends verfolgen.
Strategy: Entscheidende Chartmarke im Blick
Auch die Papiere der Bitcoin-Beteiligungsgesellschaft Strategy (ehemals MicroStrategy) legt nach einem Erholungsversuch wieder den Rückwärtsgang ein und verliert vorbörslich rund sechs Prozent. Ausgehend vom Ende November markierten Rekordhoch ist der Kurs inzwischen wieder um rund 45 Prozent zurückgekommen.
Aus charttechnischer Sicht rückt nun die 200-Tage-Linie bei 247,71 Dollar in den Fokus. Bei mehreren Tests in der jüngeren Vergangenheit hat sie sich als verlässliche Unterstützung erwiesen. Wichtig wäre, dass sie auch diesmal standhält – andernfalls droht sich das Chartbild weiter einzutrüben.
MARA, Riot, CleanSpark und Co: Zoll-Angst schlägt voll durch
Die Aktien vieler Bitcoin-Miner verlieren am Donnerstag teils noch deutlicher an Boden. Für die Papiere von MARA Holdings, der nach Rechenleistung größten Miningfirma der USA, geht es um sieben Prozent abwärts. Branchenkollege Riot Platforms verliert rund acht Prozent, während die Aktie von CleanSpark um rund neun Prozent einbricht.
Der Grund: Die Spezialrechner, die zum Bitcoin-Mining erforderlich sind, kommen zum größten Teil aus China und anderen asiatischen Ländern, die nach dem Willen der US-Regierung teils mit noch höheren Zöllen belegt werden sollen.
Der mit Abstand größte Hersteller von Mining-Equipment ist Bitmain (nicht börsennotiert) mit Sitz in Peking und Produktionsanlagen in Indonesien, Malaysia und Thailand. Die Rechner der Antminer-Serie des Konzerns laufen in nahezu allen großen Bitcoin-Mining-Farmen. Für US-Miner dürfte es in Zukunft deutlich teurer werden, ihre Flotte auf dem neusten Stand zu halten und profitabel zu schürfen.
Nach Bloomberg-Informationen hatte Bitmain im Dezember angekündigt, eine Produktionsstätte in den USA bauen zu wollen. Konkrete Details zu dem Vorhaben sind allerdings noch Mangelware.
Zumindest kurzfristig müssen sich die ohnehin gebeutelten Miner in den USA daher auf steigende Kosten einstellen. Neben den Ausgaben für Strom ist die Hardware der größte Kostenfaktor. Die Betreiber müssten sich nun auf mindestens 20 Prozent höhere Anschaffungskosten einstellen, sagte Lauren Lin von der Mining-Software-Firma Luxor Technology gegenüber Bloomberg. „Das bedeutet, dass ihre Kapitalrendite sehr stark beeinträchtigt wird.“
Von den genannten Unternehmen steht derzeit nur noch MARA Holdings auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR – und auch hier sollten Anleger den recht nahen Stopp bei 9,50 Euro im Auge behalten. Vor dem Wiedereinstieg bei Krypto- und Mining-Aktien sollten Anleger zunächst eine Gegenbewegung oder zumindest eine Stabilisierung in den teils schwer angeschlagenen Charts abwarten.
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
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