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Kultinvestorin Cathie Wood sieht die amerikanische Notenbank mit ihrem aktuellen Kurs komplett auf dem Holzweg. Die Fed könnte mit den Zinsanhebungen das Gegenteil von dem erreichen, was sie eigentlich will, nämlich Deflation. Bereits für die kommenden drei bis sechs Monate erwartet sie einen Kurswechsel.
„Die Fed stützt ihre geldpolitischen Entscheidungen auf nachlaufende Indikatoren: Beschäftigung und Kerninflation“, schreibt die Gründerin von ARK Invest auf Twitter. Dabei ignoriere die Notenbank vorlaufende Inflationsindikatoren wie Gold und Kupfer, die auf eine Deflation hinweisen.
Die Investorin weiter: „Sogar der Ölpreis ist seit seinem Höchststand um mehr als 35 Prozent gefallen und hat damit den größten Teil des Anstiegs in diesem Jahr zunichte gemacht.“
Die Fed scheine auf die Pandemie-bedingten Angebotsschocks auf die gleiche Weise zu reagieren wie Paul Volcker, Fed-Chef zu Beginn der 1980er-Jahre. Damals habe sich die massive Geldentwertung über 15 Jahre zusammengebraut. Darauf reagierte Volcker mit dramatischen Zinserhöhungen.
Damals sei das gerechtfertigt gewesen, heute nicht, so Wood. "Powell greift zu Volckers Vorschlaghammer und macht meiner Meinung nach einen Fehler."
Wood: „Es würde mich nicht überraschen, wenn es in den nächsten drei bis sechs Monaten zu einem deutlichen Kurswechsel käme.“
Deflation mögen Börsianer überhaupt nicht, resultiert sie doch daraus, dass die Menschen ihren Konsum drastisch eingeschränkt haben. Folglich sinken die Gewinne der Unternehmen, die somit ihre Investitionen runterfahren.
Angesichts der zahlreichen Schwierigkeiten, mit denen sich die Welt derzeit herumschlagen muss, bleibt laut Wood der einzige Ausweg Erneuerung: „Innovation löst Probleme, und die Welt steht heute vor viel mehr Problemen als noch vor zwei Jahren. Innovation ist der Schlüssel zu echtem Wachstum!“
Behält Cathie Wood recht und handelt es sich bei der höchsten Inflation seit 40 Jahren wirklich nur um einen kurzen Schock, wäre das ein Segen für die Börse. Ein Umsteuern der Fed würde eine Rally auslösen. Die kommenden Monate werden sehr spannend.
