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BYD hat sich mit seinen technologisch guten und günstigen Fahrzeugen über China hinaus einen Namen gemacht. Dass der Konzern trotz der niedrigen Preise profitabel wirtschaftet, liegt auch an der Unternehmensstruktur. BYD verfügt über eine hohe Kontrolle seiner Lieferkette, die sich bald noch ausweiten könnte.
Wie die Financial Times am Sonntag berichtete, hat BYD mit dem brasilianischen Unternehmen Sigma Lithium Gespräche über eine potenzielle Übernahme geführt. BYDs Brasilien-Vorstand erklärte, es seien Gespräche über eine mögliche Liefervereinbarung, ein Joint Venture oder eine Übernahme geführt worden. Das Zustandekommen eines Deals – insbesondere einer Übernahme – würde aus mehreren Gesichtspunkten Sinn ergeben.
Ambitionierte Expansionspläne
BYD ist im vierten Quartal letzten Jahres zum größten E-Autobauer der Welt aufgestiegen. Dabei erzielte der Konzern lediglich 10,3 Prozent der Verkäufe außerhalb Chinas. Mit der internationalen Expansion soll sich das aber ändern und der Autobauer so weiterhin kräftig wachsen. Unter anderem wird der Konzern auch in Brasilien eine Fabrik für E-Autos errichten. Da BYD auch seine Batterien selbst fertigt, werden auch zunehmend große Menge an Batterie-Rohstoffen benötigt. Diese würde sich BYD mit einem frischen Deal sichern.
Gute Einstiegschance
Doch BYD würde mit einem Einstieg nicht nur die Versorgung mit Lithium sicherstellen, sondern das auch zu einem sehr guten Zeitpunkt. Nachdem die Preise für Lithiumkarbonat, das Endprodukt, welches Sigma herstellt, im November 2022 ein Allzeithoch erreicht hatten, sind diese seither um über 80 Prozent eingebrochen. Parallel dazu hat auch die Sigma-Aktie deutlich an Wert verloren. Seit Mai letzten Jahres steht ein Minus von knapp 40 Prozent zu Buche. Das Unternehmen ist aktuell rund 2,9 Milliarden Dollar wert.
Die Preise für den Rohstoff sind aufgrund zuletzt langsam wachsender E-Auto-Verkäufe und der damit verbundenen Sorge vor Überkapazitäten zurückgegangen. Auf mittlere Sicht dürfte die Elektrifizierung aber wieder deutlich an Fahrt aufnehmen und damit auch die Nachfrage nach Lithium sowie die Preise. Mit einem Deal würde sich BYD also die Lithiumversorgung zu voraussichtlich günstigen Konditionen sichern.
Ein Einstieg bei Sigma wäre positiv zu werten. Die Unternehmen äußerten sich jedoch nur vage zu dem Bericht. Es bleibt also abzuwarten, was wirklich Sache ist. BYD ist aber ohnehin solide aufgestellt und hat dank der internationalen Expansion – sollte diese Früchte tragen – noch reichlich Potenzial. Die aktuelle Schwäche bietet weiterhin eine aussichtsreiche Einstiegschance.
Wer breiter gestreut in das Trendthema E-Mobilität investieren und das Risiko so minimieren will, kann einen Blick auf den E-Mobilität Batterie Index des AKTIONÄR werfen. Dieser bildet in acht Unternehmen die gesamte Prozesskette – von Lithiumkonzernen über Batterieproduzenten bis hin zu Autobauern – ab. Mehr Infos dazu hier.
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