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Foto: Tesla
11.01.2024 Jochen Kauper

BYD versus Tesla: Die Analysten haben einen Favoriten!

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Tesla

Der US-Elektroautopionier Tesla ist seit langem einer der großen Lieblinge der Analystengemeinde. Sein Herausforderer aus China, BYD, holt allerdings auf. BYD hat Tesla im vierten Quartal 2023 als weltweit führender Hersteller von Elektroautos vom Thron gestoßen.

Zum zweiten Mal in Folge übertraf BYD im Jahr 2023 die Produktion von Tesla. Nachdem der chinesische Herausforderer den Heimatmarkt dominiert, will CEO Wang Chuanfu die Expansion vorantreiben. Wie Tesla geht das Unternehmen über den Verkauf von Autos hinaus und produziert seine eigenen Batterien, Stromspeicher und Chips.

BYD
Foto: Kyodo/picture alliance/dpa
BYD Seal, Atto3 und Dolphin

"Tesla wird Schwierigkeiten haben, die Auslieferungen um 20 Prozent im Jahr 2024 zu steigern."

Toni Sacconaghi, Bernstein

Welche Aktie sollten Anleger nun vorziehen?


Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi schrieb in einem Bericht vom 2. Januar, dass das Jahr 2024 für Tesla "schwierig" aussieht, insbesondere im Hinblick auf die Rentabilität. "Wir glauben, dass immer mehr Investoren beginnen werden, das Wachstumsnarrativ des Unternehmens in Frage zu stellen. Insbesondere da wir glauben, dass Tesla Schwierigkeiten haben wird, die Auslieferungen um 20 Prozent im Jahr 2024 und 2025 zu steigern", heißt es in dem Bericht. Sacconaghi fügte hinzu, dass die Margen und der Gewinn pro Aktie von Tesla für das Geschäftsjahr 2024 angesichts der laufenden Kostensenkungen "erheblich" unter dem Konsens liegen werden. Sein Kursziel für die Tesla-Aktie lautet 150 Dollar.

Tesla Musk
Foto: Reuters
Tesla-Chef Elon Musk

"Für das Geschäftsjahr 2024 glauben wir, dass Tesla wahrscheinlich niedrigere Margen sehen wird und beim Volumen enttäuschen wird."

Toni Sacconaghi, Bernstein

"Für das Geschäftsjahr 2024 glauben wir, dass Tesla wahrscheinlich niedrigere Margen sehen wird und beim Volumen enttäuschen wird“, so der Experte.

Auch die HSBC sieht die Aktie von Tesla aktuell negativ. Analyst Mike Tyndall stufte Tesla in einer Notiz vom 3. Januar mit "reduce" ein. Das Kursziel lautet 146 Dollar. „Während Tesla preislich wettbewerbsfähig bleiben wird, wird die langsamere Einführung von Elektrofahrzeugen anderen Herstellern von Elektrofahrzeugen mehr Zeit geben, sich vorzubereiten und Tesla mit einem härteren Wettbewerb konfrontieren“, so HSBC-Analyst Tyndall. "So gut Tesla als Hersteller von Elektroautos auch sein mag (auch wenn man nicht mehr die Nummer 1 bei den Stückzahlen ist), glauben wir nicht, dass dies der Grund für die Bewertung ist. Unsere Besorgnis bezieht sich auf die Ungewissheit des Zeitpunkts und der Kommerzialisierung der verschiedenen Ideen von Tesla (Dojo, FSD), aus denen sich ein erheblicher Teil der Bewertung ableitet", ergänzte Tyndall.

BYD
Foto: BYD
BYD Seal

Dojo ist Teslas Supercomputer, FSD bezieht sich auf vollständige Selbstfahrfähigkeiten. Es ist noch nicht lange her, da zeichnete Morgan Stanley-Analyst Adam Jonas ein extrem positives Bild aufgrund der Dojo-Phantasie.

Jonas sieht aufgrund der Künstlichen Intelligenz großes Potenzial für den Elektroauto-Hersteller Tesla. Ziel ist es, mit dem neuen Dojo-Rechner die Videodaten von 5 Millionen an Kunden ausgelieferten Fahrzeugen zu analysieren und damit die FSD-Software weiter zu füttern. Tesla erhofft sich dadurch, die FSD Version 12 endlich so weit zu bringen, dass damit auch Level 4 im Bereich autonomes Fahren möglich wird.

Dojo werde die Verbreitung von Mobilitäts- und Netzwerkdiensten beschleunigen, so Analyst Jonas. Der Experte hob ganz besonders die schnellere Einführung von Robo-Taxis hervor, welche Tesla schon seit Jahren in Aussicht stellt.

Die HSBC hält dagegen. "Wir glauben, dass sich alles auf der die Zeitschiene nach hinten verschieben wird ", schrieb Analyst Tyndall.

BYD (WKN: A0M4W9)

Für die Experten von Bernstein befindet sich BYD in der Pole Position. Allerdings ist und bleibt das Marktumfeld schwierig. „BYD zeichnet sich durch die beste Kostenstruktur in der Branche aus“, schrieb Eunice Lee. "Wir glauben, dass Unternehmen mit einer vorteilhaften Kostenstruktur und der Fähigkeit zur Produktinnovation, um den Wünschen der Verbraucher gerecht zu werden, besser dastehen und sich im Wettbewerb behaupten werden", so Bernstein-Expertin Lee.

"In Zukunft wird BYD eine Matrix bilden, die die Marken BYD, Denza, Yangwang und Fang Cheng Bao bilden. Damit wird die Nachfrage der Nutzer nach Fahrzeugen in allen Dimensionen abgedeckt."

Zhang Jing, Phillip Capital

Bernstein hob auch die Fähigkeit von BYD hervor, Produkte "schnell zu überarbeiten" und auf den Markt zu reagieren, sowie seine "tragfähige" Exportstrategie. Die BYD-Aktie wird derzeit mit dem 13,5-fachen des Kurs-Gewinn-Verhältnisses für 2024 und dem 10,8-fachen für 2025 gehandelt - nach Ansicht von Bernstein angesichts des Gewinnsteigerungspotenzials von BYD "zu niedrig". Bernstein stufte BYD mit "Outperform" und einem Kursziel von 334 Hongkong-Dollar (umgerechnet 39,00 Euro).

Die HSBC verwies zuletzt bei BYD auf steigende Exporte, die höhere Margen generieren und „wahrscheinlich die nächste Wachstumsphase darstellen werden“. Die Analystin Yuqian Ding prognostiziert für 2024 ein Volumen- und Gewinnwachstum von 28 Prozent beziehungsweise 30 Prozent. Analystin Ding stufte die BYD-Aktie mit "Buy" ein. Das Kursziel lautet 356 Hongkong-Dollar (umgerechnet 41,50 Euro).

„In Zukunft wird BYD eine Matrix bilden, die die Marken BYD, Denza, Yangwang und Fang Cheng Bao bilden. Damit wird die Nachfrage der Nutzer nach Fahrzeugen in allen Dimensionen abgedeckt“, sagt Analyst Zhang Jing von Phillip Capital. Am Donnerstag gab es eine weitere Kaufempfehlung von Joel Ying von Nomura. Sein Kursziel für die BYD-Aktie lautet 382 Hongkong-Dollar oder umgerechnet 44,50 Euro.


Tesla (WKN: A1CX3T)

Seit zehn Jahren wächst der Autoverkauf von Tesla um mehr als 50 Prozent pro Jahr. Das gab es bisher in der Autoindustrie noch nie. Um das Jahr 2030 will Elon Musk jährlich 20 Millionen Autos verkaufen. Doppelt so viel wie der Volkswagen- oder der Toyota-Konzern.
Die Voraussetzungen dafür hat er mit seinem hoch profitablem New Manufacturing geschaffen. Damit kann er den Preishebel ansetzen und mit Dumping die traditionellen Autobauer aus dem Zukunftsmarkt Elektroautos drängen.
Tesla ist Vorreiter in Sachen Elektromobilität und weist trotz der hohen Preisnachlässe noch immer extrem hohe Margen im Vergleich zu vielen anderen Autobauern auf. Hinzu kommt, die Revolution im Bereich der Fahrzeugproduktion und Software. Hier muss Tesla allerdings liefern, vor allem, was seine Full Self-Driving-Software betrifft. Nur so kann Tesla die hohe Bewertung im Vergleich zur Konkurrenz rechtfertigen.


BYD rollt im Vergleich zu Tesla ständig neue Modelle aus. Den ersten Hingucker lieferte das Unternehmen mit dem Roll-out des Stromers Han. Die Limousine verkauft sich hervorragend. Im SUV-Bereich ist man mit dem Tang positioniert, im mittleren Preissegment hat BYD den Seal und den Dolphin sowie den Atto3. Im Billig-Segment wird der Seagull folgen (Preis unter 25.000 Euro). BYD stärkt in schöner Regelmäßigkeit das Produktportfolio, rollt neue Modelle aus und positioniert sich in neuen Marktsegmenten.

Durch den Ausbau des Vertriebs auf dem Überseemarkt hat BYD seit Beginn des 2. Quartal 2022 den Markteintritt in 53 Ländern geschafft. Die Expansion muss Früchte tragen um der Aktie wieder neues Leben einzuhauchen. DER AKTIONÄR setzt aktuell auf BYD.



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