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BYD: Expansionspläne wegen Strafzöllen auf Eis gelegt

BYD: Expansionspläne wegen Strafzöllen auf Eis gelegt
Foto: TY Lim/Shutterstock
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Philipp Schleu 11.11.2024 Philipp Schleu

BYD hat seine Pläne den kanadischen Markt zu betreten aufgrund der hohen Einfuhrzölle der kanadischen Regierung für chinesische Elektrofahrzeuge vorerst auf Eis gelegt. Doch trotz dieser Hürde bleibt ein Markteintritt nach Nordamerika weiterhin nicht unmöglich.

BYD hatte in den vergangenen Monaten umfangreiche Bemühungen unternommen, um den Markteintritt in Kanada zu vollbringen. Hochrangige BYD-Manager reisten durch Kanada, um Gespräche mit potenziellen Vertriebspartnern zu führen und mögliche Distributionsnetzwerke aufzubauen. Gleichzeitig setzte das Unternehmen Lobbyisten ein, um die Regierung von den Vorteilen des Markteintritts zu überzeugen. Medienberichten zufolge soll es zu sechs Treffen zwischen BYD und der kanadischen Regierung gekommen sein, bei denen die Rahmenbedingungen für einen Markteintritt verhandelt wurden.

Trotz der intensiven Vorarbeit schloss die kanadische Regierung die Türen für chinesische Elektrofahrzeuge. Im August äußerte Premierminister Justin Trudeau seine Unterstützung für eine ähnliche Zollpolitik wie in den USA und plante hohe Einfuhrzölle für Elektroautos aus China. Seitdem liegen die Gespräche und Pläne auf Eis.

BYD ist in anderen Märkten wie Mexiko bereits erfolgreich vertreten und verkauft seine Fahrzeuge in etwa 90 Ländern. Doch der nordamerikanische Markt stellt eine besondere Herausforderung dar. Insbesondere die Einfuhrzölle in Kanada und die schwierigen Handelsbedingungen in den USA, die durch die Wiederwahl von Donald Trump möglicherweise verschärft werden, machen einen Markteintritt komplexer. 

BYD Tageschart in Hongkong-Dollar
Foto: Tradingview
BYD Tageschart in Hongkong-Dollar

Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass BYD trotz der Zölle in Kanada und den USA tätig wird. Analysten sind der Meinung, dass BYD möglicherweise bereit ist, die Tarife bis zu einem gewissen Grad selbst zu tragen. Diese Strategie könnte jedoch nur bei ausgewählten Modellen funktionieren, die aufgrund ihrer Markttauglichkeit höhere Preise rechtfertigen können. Laut Lei Xing, einem Experten für die chinesische Automobilindustrie, könnten die Modelle BYD Atto 3 und Seal zwar geeignete Kandidaten sein, US-Verbraucher müssten allerdings einen deutlichen Aufschlag zahlen.

Während der Atto 3 in Frankreich umgerechnet etwa 45.000 Dollar kostet und der Seal 65.000 Dollar, könnte der Endpreis in Kanada und den USA durch die Zölle erheblich steigen. Der Einstiegspreis für den BYD Seagull, das kleinste Modell der Marke, liegt in China bei rund 10.000 US-Dollar, was ihn attraktiver machen könnte. Allerdings sind Kleinwagen im nordamerikanischen Markt traditionell weniger gefragt, was eine zusätzliche Hürde darstellt.

"Importierte Fahrzeuge sind viel teurer, aber diese Unternehmen wollen wirklich auf diesem Markt vertreten sein“, sagte Sam Fiorani, Vizepräsident für globale Fahrzeugprognosen beim US-Unternehmen AutoForecast Solutions, gegenüber Automotive News. „Nordamerika ist das Kronjuwel für jeden globalen Autohersteller. Wenn sie also einen Weg finden, ein bestimmtes Volumen zu verkaufen, werden sie die Kosten in Kauf nehmen.“

Die Frage ist weniger, ob BYD in den nordamerikanischen Markt eintritt, sondern wann und mit welchem Fahrzeug. Auch wenn es derzeit einige Herausforderungen gibt, sind die potenziellen Erträge einer solchen Expansion wohl zu verlockend, um darauf zu verzichten. Investierte Anleger bleiben an Bord.

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