Der Wechsel des Dortmunder Angreifers Jadon Sancho zu Manchester United ist perfekt. Nach bestandenem Medizincheck bestätigten Borussia Dortmund und der Premier-League-Club den Transfer am Freitag offiziell. Beide Clubs hatten bereits Anfang Juli eine grundsätzliche Einigung über eine fixe Transferentschädigung in Höhe von 85 Millionen Euro erzielt. Damit seien alle wesentlichen Bedingungen für einen Wechsel des 21-Jährigen zum englischen Rekordmeister erfüllt, der Transfer müsse nun noch ordnungsgemäß entsprechend der FIFA-Verbandsstatuten abgewickelt werden, teilte der Bundesligist am Freitag mit.
Damit ist der bisher höchste Transfererlös für einen Bundesligisten in diesem Sommer auch perfekt. Dem Vernehmen nach muss der Revierclub jedoch 15 Prozent der Summe an Sanchos ehemaligen Verein Manchester City abführen. Der 21 Jahre alte englische Nationalspieler, der bei der EM zuletzt mit seinem verschossenen Elfmeter im Finale gegen Italien für Schlagzeilen gesorgt hatte, war 2017 für etwa 7,5 Millionen Euro von Manchester City nach Dortmund gewechselt und hatte noch einen Vertrag bis 30. Juni 2023 beim BVB. "Es war Jadons ausdrücklicher Wunsch, zurück in sein Heimatland zu wechseln, er hat sich dabei jederzeit absolut korrekt verhalten. Ich möchte mich daher im Namen aller Borussen bei ihm bedanken", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Die Spekulationen um Stürmer Erling Haaland sind indes wieder etwas abgekühlt.
Malen im Anflug?
Nach langem Poker soll indes ein Transfer von Donyell Malen von der PSV Eindhoven zum Revierclub kurz vor dem Abschluss stehen. Wie das "Eindhovens Dagblad" und "Voetbal International" berichteten, sollen sich beide Vereine weitestgehend einig sein. Obwohl die offizielle Bestätigung des 85-Millionen-Transfers von Jadon Sancho zu Manchester United noch immer nicht vorliegt, reinvestiert der Pokalsieger einen Teil dieser Summe in den Zukauf von Malen. Dem Vernehmen nach werden für den 22 Jahre alten niederländischen Nationalspieler, der einen Fünfjahresvertrag unterschreiben soll, knapp 30 Millionen Euro plus möglicher Bonuszahlungen fällig.
Läuft alles nach Plan, dürfte der als Sancho-Ersatz eingeplante Angreifer noch in Bad Ragaz zur Mannschaft stoßen. 27 Treffer und zehn Vorlagen in 45 Pflichtspielen für Eindhoven in der vergangenen Saison sprechen für seine Klasse.
Dabei schien die Verpflichtung des Wunschspielers, der als einer der schnellsten Profis der niederländischen Liga gilt, noch zu scheitern. Schlagzeilen, wonach der Preis für den auch von englischen Clubs umworbenen Malen von 30 auf 40 Millionen Euro gestiegen sei, hatte auch bei Michael Zorc für Verdruss gesorgt. Deshalb stellte der BVB-Sportdirektor vor wenigen Tagen einen Ausstieg aus dem Vertragspoker in Aussicht: "Es muss finanziell passen, ansonsten muss man auch mal Nein sagen."
Es steht erneut ein recht heißer Transfer-Sommer beim BVB an. Wichtig für den weiteren Kursverlauf der Aktie bleibt, dass die Dortmunder stark genug sind, um sich weiterhin beständig für die Champions League qualifizieren können und auch dort eine gute Rolle spielen können. Da die Chancen dafür relativ gut stehen, können Mutige nach wie vor zugreifen (Stopp: 5,10 Euro).
Mit Material von dpa-AFX