Wie ein Großteil des Chemie-Sektors ist auch die Brenntag-Aktie infolge von Gewinnwarnungen einiger Branchenvertreter zuletzt unter Druck geraten. Am Dienstag gibt das Papier im freundlichen Umfeld erneut nach und fiel zwischenzeitlich sogar unter den GD200. Grund dafür ist eine neue Studie.
So bestätigte die US-Bank JPMorgan in einer am Dienstag erschienenen Studie ihre erst am Freitag aktualisierte Einschätzung. Analyst Chetan Udeshi hatte da sein Kursziel von 83 auf 66 Euro gesenkt und die Aktie von „Halten“ auf „Verkaufen“ abgestuft. Damit liegt der faire Wert des Experten knapp unter dem aktuellen Kurs. Udeshi erwartet, dass sich vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen die Konsensschätzungen den vorsichtigeren Prognosen des Konzerns annähern dürften.
Deutlich optimistischer blickt derweil Markus Mayer von der Baader Bank auf den Chemiekonzern. Mayer beließ in seiner ebenfalls am Dienstag veröffentlichten Analyse die Aktie auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 99 Euro. Auf die Quartalszahlen am 9. August blickt der Experte deutlich optimistischer als sein Kollege. Diese dürften belegen, dass es für den Chemikalienhändler etwas weniger schlecht gelaufen sein sollte als befürchtet, so Mayer.
Und auch insgesamt sind die Analysten der Brenntag-Aktie gegenüber eher positiv gestimmt. Laut Bloomberg raten von 21 befragten Experten 13 zum Kauf der Aktie. Jeweils viermal lautet das Votum „Halten“ beziehungsweise „Verkaufen“. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 85,55 Euro.
Aktuell lasten die Sorgen rund um die Chemiebranche auch auf Brenntag. Operativ läuft es für den Konzern jedoch nach wie vor gut. Die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie (67,81 Euro) konnte im Laufe des Handelstags aber wieder zurückerobert werden, ein erstes gutes Zeichen. Anleger können dabeibleiben und ihre Position mit einem Stoppkurs bei 58,00 Euro nach unten absichern.