Gegenwind für Brenntag: Die britische Großbank Barclays hat die Aktie von "Equal Weight" auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel von 84 auf 80 Euro gesenkt. Im Vergleich zu anderen Chemikalienhändlern sei Brenntag nicht gerade günstig bewertet, schrieb Analyst Alex Stewart in einer am Montag vorliegenden Studie.
Sofern er das künftige Wachstum von Brenntag nicht radikal unterschätzt habe, halte er das aktuelle Kursniveau des Distributeurs für eine klare Fehlbewertung. Laut Stewart sind die Anteilscheine der belgischen Azelis ähnlich bewertet wie Brenntag, und auch IMCD wiesen nur eine kleine Prämie auf. Dabei böten beide Unternehmen deutlich dynamischeres Wachstum, so Stewart. Brenntag sei im laufenden Jahr etwa 20 Prozent besser gelaufen als IMCD und sogar 50 Prozent besser als Azelis. Dies sei kaum rational zu begründen.
Indes hat die Großbank UBS die Einstufung für Brenntag nach einer Investorenkonferenz auf "Buy" mit einem Kursziel von 82,50 Euro belassen. Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veranstaltung sei, dass es vom ersten zum zweiten Quartal keine erkennbaren Verbesserungen in den Endmärkten der Konsumgüter- und Industriechemie-Unternehmen gibt, schrieb Analyst Andrew Stott in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Da der Abbau von Lagerbeständen fast abgeschlossen sei, hätten sich die Aussichten für das zweite Halbjahr 2023 aber verbessert. Der Druck auf die Herstellungskosten sei weniger akut, vor allem dank gesunkener Energiepreise.
Die Aktie von Brenntag ist derzeit in der Tat kein günstig bewertetes Schnäppchen. Dennoch ist die Bewertung noch relativ moderat. Rein charttechnisch betrachtet sieht es indes gut aus. Die jüngste Korrektur kann durchaus als gesund bezeichnet werden. DER AKTIONÄR ist für die Brenntag-Titel zuversichtlich gestimmt. Anleger können dabeibleiben und ihre Position mit einem Stoppkurs bei 58,00 Euro nach unten absichern.
Mit Material von dpa-AFX