Die erste Versteigerung von Flächen für Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee hat einen Erlös von 12,6 Milliarden Euro erbracht. Erfolgreiche Bieter waren BP OFW Management 1 GmbH und BP OFW Management 3 GmbH sowie die beiden Zweckgesellschaften North Sea OFW N12-1 GmbH & Co. KG und Baltic Sea OFW O2-2 GmbH & Co. KG, die beide TotalEnergies gehören sollen.
Versteigert wurden durch die Bundesnetzagentur drei Flächen für Windparks mit einer Leistung von jeweils 2.000 Megawatt in der Nordsee und eine Fläche für einen Windpark mit einer Leistung von 1.000 Megawatt in der Ostsee bei Rügen. Indes sollen 90 Prozent der eingenommenen Gelder zur Senkung der Stromkosten dienen, wie die Aufsichtsbehörde am Mittwoch in Bonn weiter mitteilte. Jeweils 5 Prozent fließen in den Meeresnaturschutz und die Förderung einer umweltschonenden Fischerei.
Erstmals hat die Bundesnetzagentur mit Hilfe einer Auktion bestimmt, welche Unternehmen einen Windpark errichten dürfen. Möglich wurde dies, weil für alle vier Flächen mehrere Null-Cent-Gebote eingegangen waren. Das bedeutet, die Unternehmen verzichteten von vorneherein auf die lange Zeit übliche staatliche Förderung für den Bau der Windparks. Die Inbetriebnahme der Windparks ist für das Jahr 2030 vorgesehen.
Die nun abgeschlossene Auktion ist schon aufgrund der Größe der geplanten Windparks bemerkenswert. Auf einen Schlag wurden 7 Gigawatt an Leistung ausgeschrieben - genug um die aktuellen Offshore-Kapazitäten in Deutschland fast zu verdoppeln. Denn nach Angaben des Beratungsunternehmens Deutsche Windguard waren Ende 2022 in Deutschland 1539 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 8,1 Gigawatt in Betrieb.
"Die Ausschreibungen sind ein wichtiger Schritt zur Erreichung des Offshore-Ausbauziels von 30 Gigawatt bis 2030", betonte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, bereits bei der Bekanntgabe der Ausschreibungen im Januar.
Die beiden Energieriesen BP und TotalEnergies machen beim Ausbau ihrer Sparten für Erneuerbare Energien Nägel mit Köpfen. Leisten können sich die beiden Unternehmen die hohen Investitionen dank weiterhin sprudelnder Gewinne aus dem Geschäft mit Öl und Gas. Die Chancen stehen gut, dass BP und TotalEnergies auch in der "neuen Energiewelt" zu den größten Playern am Markt gehören werden. Die beiden günstig bewerteten Dividendenperlen bleiben attraktiv.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX