Die veränderten Bedingungen auf den internationalen Märkten setzen BMW zunehmend unter Druck. Während sich der Wettbewerb in China verschärft und die Absatzzahlen stagnieren, könnte die Gefahr von Importzöllen in den USA die Aussichten zusätzlich belasten. Auch der Chart spricht mittlerweile eine deutliche Sprache.
China war für BMW in den vergangenen Jahren ein verlässlicher Garant für hohe Gewinne. Rund ein Drittel des Jahresüberschusses erwirtschaftete der Konzern im „Reich der Mitte“. Doch inzwischen schwächelt der Absatz und BMW gerät zunehmend unter Konkurrenzdruck, vor allem durch chinesische Hersteller im Bereich der Elektromobilität. Im dritten Quartal verkaufte BMW in China 30 Prozent weniger Fahrzeuge als ein Jahr zuvor.
Dieser Druck wird durch die jüngsten Entwicklungen in den USA noch verstärkt. Berenberg-Analyst Romain Gourvil sieht wachsende Risiken, die durch die Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten im Januar 2025 noch verstärkt werden könnten. Eine mögliche Erhöhung der Importzölle unter Trump könnte die europäische Automobilindustrie – und insbesondere deutsche Hersteller wie BMW – spürbar treffen. Trotz dieser Herausforderungen stuft Gourvil die BMW-Aktie weiterhin mit „Halten“ ein und bestätigte das Kursziel von 80 Euro.
Ein Blick auf den Chart der BMW-Aktie verdeutlicht die kritische Situation: Am vergangenen Mittwoch fiel der Kurs unter das September-Tief von 68,58 Euro und damit auch unter den Stoppkurs des AKTIONÄR von 68,50 Euro. Die Abwärtsdynamik setzt sich auch am heutigen Montag fort, wobei die Aktie mit einem Kurs von 66,68 Euro ein neues Jahrestief erreicht.
Die Aussichten für BMW sind derzeit düster. Ein möglicher Lichtblick könnte die Einführung der "Neuen Klasse" im Jahr 2025 sein. Allerdings ist der Rollout erst für das vierte Quartal 2025 geplant. Solange sich in der Zwischenzeit kein entscheidender Richtungswechsel im Management oder beim Aktienkurs abzeichnet, bleiben Anleger vorerst an der Seitenlinie.