Die Deutsche Bank hat die Einstufung für BMW auf "Buy" mit einem Kursziel von 118 Euro belassen. Bei dem Münchener Autobauer rechne er mit einem soliden Wachstum im ersten Quartal, schrieb Analyst Tim Rokossa am Mittwoch in einer Studie zu deutschen Automobilwerten und Zulieferern vor der Quartalsberichtsaison. Der Produktmix dürfte sich allerdings verschlechtert haben. Beim Ausblick erwarte Rokossa keine Veränderung. Die BMW-Zahlen würden am 6. Mai erwartet.
Kosteneinsparungen
119 Euro hält die US-Investmentbank Goldman Sachs für machbar. Der europäische Automotive-Sektor dürfte sein operatives Ergebnis (Ebit) in den kommenden fünf Jahren allein wegen des schwachen Euro um 15 Milliarden Euro steigern, schrieb Analyst Stefan Burgstaller in einer Branchenstudie. Zudem sei der europäische Fahrzeugabsatz im bisherigen Jahresverlauf mit plus 8 Prozent überraschend stark gestiegen.
BMW setzt auf Geländewagen
BMW dürfte in den nächsten Jahren damit beginnen, weitere SUV-Modelle für den chinesischen Markt vor Ort zu bauen. "Ich denke, das ist sehr wahrscheinlich", sagte Vertriebschef Ian Robertson am Montag auf der Automesse in Shanghai. Die Münchner wollen ihre lokale Fertigung in den nächsten Jahren von drei auf sechs Modelle erweitern - haben aber noch nicht bekannt gegeben, welche Autos das sein sollen. Derzeit werden der Kompakt-SUV X1 sowie die 3er- und 5er-Limousine in China gebaut. China ist laut Robertson etwa für den großen X5 in Geländewagen-Optik der weltweit zweitwichtigste Markt. Zuletzt stammten rund 60 Prozent der dort verkauften BMW-Autos aus lokalen Fabriken.
Zwar können Oberklasse-Hersteller wie BMW in China weiterhin zulegen, insgesamt müssen sich die Konzerne aber vom sehr hohen Wachstumstempo der letzten Jahre verabschieden. Während der Gesamtmarkt in den ersten drei Monaten mit zweistelligen Raten zulegte, verkaufte BMW nur gut sieben Prozent mehr Autos als vor einem Jahr. Besonders stark wachsen derzeit die unteren Segmente mit günstigen Autos für die Mittelschicht.
Halten
Die hervorragende Marge spielte BMW in den letzten Wochen in die Karten. Dennoch blieb die Aktie - was die Performance betrifft - knapp hinter VW und Daimler zurück. Derzeit befinden sich alle drei Autowerte in einer ausgeprägten Konsolidierung. Anleger können versuchen, bei BMW bei rund 110 Euro einen Fuß in die Tür zu stellen. Hier trifft die Aktie auf eine ausgeprägte Unterstützungslinie. Die Favoriten im Automobilsektor bleiben jedoch Daimler und Volkswagen.