Die Experten des Effecten-Spiegels verweisen auf den milden Winter, der für alle anderen Baukonzerne beinahe ideal gewesen ist. Die Zahlen der Bilfinger SE für das erste Quartal des laufenden Jahres sind jedoch schwach: Die ausgewiesene Gesamtleistung legte im Jahresvergleich nur um 1,1 Prozent auf 1,88 Milliarden Euro zu. Der Umsatz stieg um 4,4 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach um 68 Prozent auf zwölf Millionen Euro ein und der Gewinn um 62 Prozent auf acht Millionen Euro. Vorstandsvorsitzender Roland Koch sagte, die ersten Monate seien kein Maßstab für das Gesamtjahr. Koch erwartet dafür einen Anstieg der Gesamtleistung um 3,9 Prozent auf mindestens acht Milliarden Euro. Das bereinigte EBITA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Amortisationen) soll deutlich höher als der Vorjahreswert von 409 Millionen Euro werden. Um diese Ziele zu erreichen, spart Koch und entlässt dabei vor allem Verwaltungsangestellte.
Koch formt den Baukonzern weiter zu einem Dienstleistungskonzern für die Baubranche um, was zu mehr und vor allem witterungsunabhängigem Wachstum helfen soll. Nach dem Verkauf der Sparte Straßenbau im vergangenen Jahr möchte Koch nun das Segment Tiefbau veräußern. Der Zeitpunkt dafür scheint günstig. Bilfinger behält dagegen das Geschäft mit dem Bau von Windkraftanlagen auf See und Überlandleitungen sowie den Stahlbau und den Hochbau. Bilfinger bietet zudem Dienstleistungen für die Baubranche an, wie etwa das sogenannte Gebäudemanagement oder das Konzipieren, Modernisieren und Warten von Industrieanlagen und Kraftwerken. Die neue Strategie nimmt Gestalt an. Anleger sollten deshalb sogar zwischenzeitlich schwächere Zahlen vernachlässigen und an die "Story" glauben. Das Kurspotenzial reicht bis 99 Euro.
Börsenwelt Presseschau (Aus gegebenem Anlass: Der vorhergehende Text ist von der genannten Publikation übernommen sowie üblicherweise sinnwahrend gekürzt und verständlicher formuliert. Anmerkungen der Börsenwelt-Redaktion stehen ausschließlich in Klammern und sind mit dem Vorsatz "Anmerkung der Redaktion" gekennzeichnet. Eine Presseschau gibt Texte anderer Presseorgane wieder, ohne deren Sinn zu verändern. Kollege H. G. hat auf folgendes hingewiesen: Die Bezeichnung "endlos laufender Call-Optionsschein" ist nicht korrekt beziehungsweise irreführend, denn Optionsscheine (im strengen Sinne) haben immer eine Laufzeit. Korrekt müsste es "Turbo-Call-Optionsschein" etc. heißen. Im Sinne der leichteren Lesbarkeit behalten wir jedoch die Formulierung "endlos laufender Call-Optionsschein" bei.)
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