Zur Wochenmitte haben weitere Analysten die Aktie von Bayer genauer unter die Lupe genommen. Zwei Experten haben ihre Schätzungen für den Blue Chip zusammengestrichen und die Zielkurse entsprechend reduziert. Ein Analyst verpasst der Bayer-Aktie sogar ein Downgrade, welches am Mittwoch auf die Stimmung der Anleger drückt.
Bernstein-Analyst Gunther Zechmann hat zwar im Rahmen eines Branchenausblicks sein "Outperform" für das Papier von Bayer bekräftigt, den Zielkurs allerdings von 59 Euro auf 50 Euro gekürzt. Eine Erholung der Chemiebranche dürfte sich langwierig gestalten, es sei keine starke Nachfragebelebung zu erwarten, so der Experte. Allerdings lasse auch der Kostendruck angesichts fallender Rohstoffkosten nach. In diesem Umfeld zieht der Experte Aktien von Chemieunternehmen vor, die mit ihren Produkten eher auf die Endverbraucher ausgerichtet sind.
Schwerer wiegt bei Bayer am Mittwoch ein Downgrade vom Analysehaus Stifel. Die Experten haben das Papier der Leverkusener von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 68 auf 42 Euro zusammengestrichen. Dies signalisiert dennoch ein Upside-Potenzial von gut 20 Prozent für den DAX-Wert.
Durch die kritischeren Einschätzungen von Analystenseite wurde die charttechnische Gegenbewegung der Bayer-Aktie vorerst gestoppt. Ausgehend vom Mehrjahrestief knapp oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 30 Euro konnte sich das Papier zu Wochenbeginn zeitweise bis auf über 36 Euro erholen. Aktuell rangiert die Aktie mit einem Kurs von 34,80 Euro und einem Minus von gut zwei Prozent auf dem vorletzten Platz unter den Tagesverlierern im DAX.
Auch DER AKTIONÄR hat sich in den vergangenen Wochen immer wieder skeptisch gegenüber Bayer geäußert. Die hohe Nettofinanzverschuldung, die Patentklippe sowie ein Studienflop in der Pharma-Division und die weiterhin schwelenden Glyphosat- respektive PCB-Rechtsstreitigkeiten lasten auf dem Kurs der Bayer-Aktie. Anleger bleiben vorerst weiter an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)
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