Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Montag robust gezeigt. Vom leicht enttäuschenden Ifo-Geschäftsklima haben sich die Anleger nicht beirren lassen. Der Handel verlief allerdings ruhig, womit sich die Feiertage in Großbritannien und den USA bemerkbar machten. Überraschend positiv zeigt sich heute dagegen die Bayer-Aktie. Anleger müssen hier aber wohl weiterhin starke Nerven beweisen.
Die Lage bei Bayer ist weiterhin durchwachsen. Neben einigen positiven Nachrichten folgen erneute Dämpfer – entsprechend angeschlagen ist der Chart. Seit Februar pendelt die Aktie in einer Range zwischen der 30-Euro-Marke auf der Oberseite und dem Mehrjahrestief bei rund 25 Euro auf der Unterseite.
In den vergangenen Tagen legte der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern neue Studiendetails zum Wirkstoff Elinzanetant vor. Das Mittel reduziere die Häufigkeit und Schwere von Hitzewallungen im Zusammenhang mit den Wechseljahren signifikant im Vergleich zum Placebo, teilte der Dax-Konzern am späten Donnerstagabend mit und bezog sich dabei auf Ergebnisse aus den zulassungsrelevanten Phase-III-Studien (Oasis 1 und 2). Mitte März hatte Bayer angekündigt, eine Zulassung des Mittels gegen bestimmte Wechseljahresbeschwerden zu planen. Die Bayer-Aktie legte am Freitag in einem schwächeren Gesamtmarkt knapp ein Prozent zu.
Die Daten zeigten, dass das Mittel die Häufigkeit sogenannter vasomotorischen Symptomen in Woche 1 verringere, teilte Bayer mit. Diese Symptome sind gemeinhin auch als Hitzewallungen bekannt. Zudem habe es eine Verbesserung von Schlafstörungen und Lebensqualität in den Wechseljahren gegeben, hieß es weiter. Bayer will die Daten zusammen mit weiteren Ergebnissen aus anderen Studien bei den Zulassungsbehörden einreichen, um Marktzulassungen zu erhalten.
Die Leverkusener hatten Elinzanetant nach der 2020 erfolgten Übernahme des britischen Biotech-Unternehmens Kandy Therapeutics in ihr Entwicklungsportfolio aufgenommen. Sollte Bayer die Zulassung bekommen, wäre das Mittel eine Alternative für Frauen, die keine Hormonersatztherapie möchten oder eine solche aus gesundheitlichen Gründen nicht nutzen können.
Bei der Bayer-Aktie brauchen Anleger weiterhin gute Nerven, da die nachhaltige Trendwende trotz positiver Studienergebnisse weiter auf sich warten lässt. Ein Einstieg drängt sich daher aktuell nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
Mit Material von dpa-AFX