Bayer bereitet Anlegern auf der Long-Seite derzeit Sorgenfalten. Nach einem Studienflop mit Asundexian und einem weiteren Rückschlag bei den anhaltenden Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten wächst die Skepsis, auch unter den Analysten. Zu Wochenbeginn strich "Dauerbulle" UBS die Kaufempfehlung für den DAX-Wert (DER AKTIONÄR berichtete). Ein Insider hat indes das vergünstigte Kursniveau genutzt.
Laut einer Mitteilung von Dow Jones News erwarb Bayer-Aufsichtsrat Alberto Weisser 8.000 Aktien auf der Handelsplattform Xetra am vergangenen Freitag zum durchschnittlichen Kurs von 31,01 Euro. Das entspricht einem Gesamtvolumen von 248.079,04 Euro.
Weisser ist seit dem April 2021 Teil des Aufsichtsrats der Leverkusener und wurde bis 2025 gewählt. Der gebürtige Brasilianer ist kein unbeschriebenes Blatt, ist er auch Teil der Kontrollgremien von PepsiCo oder dem Industriegase-Riesen Linde.
Weisser ist unter anderem in beratender Funktion für Temasek International tätig, dem Staatsfonds Singapurs. Die Investmentgesellschaft hat sich bereits im 2018 im größeren Stil bei Bayer im Rahmen einer Kapitalmaßnahme eingekauft – und damit die Übernahme von Monsanto finanziell mit unterstützt. Laut einer Mitteilung der Leverkusener sicherte sich Temasek durch die Transaktion damals etwa 3,6 Prozent am DAX-Unternehmen.
Aufsichtsratsmitglied Weisser hat mit dem Insiderkauf ein Zeichen gesetzt. Gut möglich, dass das derzeitige Kursniveau weitere meldepflichtige Bayer-Manager in Kürze dazu bewegt, Anteile am Unternehmen zu erwerben. Dennoch bleibt vorerst das übergeordnete Bild intakt: Die Patentklippe in der Pharma-Division, die hohe Nettofinanzverschuldung und die immer noch äußerst schwer kalkulierbaren Rechtsrisiken lasten schwer auf dem DAX-Titel. Anleger bleiben vorerst weiter an der Seitenlinie.
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, plant unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate einzugehen: Bayer.