Der Pharma- und Agrarchemie-Konzern Bayer hat am Dienstag die Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal vorgelegt. Sowohl beim Umsatz als auch EBITDA vor Sondereinflüssen blieb das Unternehmen leicht hinter der Markterwartung zurück. Mit Blick auf das laufende Jahr gibt sich Bayer nun etwas vorsichtiger.
Der Umsatz ging im dritten Quartal (nominal) um 3,6 Prozent auf 9,97 Milliarden Euro zurück, Analysten hatten immerhin 10,1 Milliarden Euro auf dem Zettel. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verfehlte mit 1,25 Milliarden Euro ebenfalls die Prognose in Höhe von 1,31 Milliarden Euro. Unter dem Strich fiel ein Verlust an.
Zuwächse verzeichnete die Pharma-Division, allen voran dank den "neuen" Medikamenten Nubeqa und Kerendia. Das Prostatakrebs-Medikament verzeichnete ein Erlösplus von knapp 80 Prozent auf 417 Millionen Euro im drittel Quartal. Das Plus bei Kerendia lag sogar bei 91 Prozent auf 126 Millionen Euro im Berichtszeitraum. Das Crop-Science-Business schwächelt hingegen weiter.
Für 2024 peilt Bayer nun ein bereinigtes EBITDA zwischen 10,0 und 10,3 Milliarden Euro an nach 10,4 bis 11,0 Milliarden Euro zuvor. Analysten rechneten hingegen mit 10,3 Milliarden Euro.
Die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten bleibt indes ein Problem. Bayer zählte per 15. Juli 2024 insgesamt rund 58.000 offene Klagen. Drei Monate später, bis zum 15. Oktober 2024, wies Bayer im Q3-Bericht indes 63.000 offene Klagen aus. Bayer-Chef Bill Anderson und sein Team müssen das Problem endlich nachhaltig in den Griff bekommen.
Bayer hat die niedrige Erwartungshaltung nicht erfüllen können. Übergeordnet bleiben die Probleme im Konzernverbund von Bayer bestehen. Die immer noch hohe Nettofinanzverschuldung (gut 35 Milliarden Euro) lässt den Leverkusenern wenig Spielraum für M&A, die auslaufenden Patente bei den Top-Sellern Xarelto sowie Eylea bremsen das Wachstum in der Pharma-Division aus und die PCB- respektive Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten bleiben ein Belastungsfaktor. Anleger verharren vorerst weiter an der Seitenlinie.
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.