Der Impfstoff-Spezialist hat zur Wochenmitte einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gegeben. Sowohl die Prognose für den Umsatz als auch das EBITDA liegen allerdings unter den Bloomberg-Schätzungen. Darüber hinaus kauft Bavarian Nordic bei Emergent Biosolutions zu. Die Aktie präsentiert sich daraufhin in einer volatilen Verfassung.
Für das Jahr 2023 peilt Bavarian Nordic Erlöse in einer Größenordnung von 6,0 Milliarden Dänische Kronen (gut 805 Millionen Euro) und ein EBITDA in Höhe von 2,2 Milliarden Kronen an (rund 295 Millionen Euro) an. Analysten rechneten hingegen mit Zuwächsen auf gut 8,2 Milliarden Kronen beim Umsatz und etwa 3,5 Milliarden Kronen beim EBITDA.
Extrem spannend ist das Portfolio an Reiseimpfstoffen, welches Bavarian Nordic vom US-Unternehmen Emergent Biosolutions übernehmen will. Dazu gehören die beiden bereits zugelassenen Präparate Vivotif (Schluckimpfstoff zum Schutz gegen Abdominaltyphus) und Vaxchora (Cholera-Impfstoff). Darüber hinaus erweitert Bavarian Nordic mit einem Chikungunya-Impfstoffkandidaten seine Entwicklungspipeline. On top erwirbt das Unternehmen jeweils ein Emergent-Werk in der Schweiz und San Diego.
Bavarian Nordic legt für die Assets bis zu 380 Millionen Dollar auf den Tisch, wovon 270 Millionen Dollar als Vorauszahlung fällig werden. Der deutsch-dänische Impfstoff-Spezialist investiert also seine Gewinne, die durch den Verkauf seines Pockenimpfstoffes generiert werden.
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass Bavarian Nordic erneut konservativ prognostiziert und die ausgegebene Guidance im Laufe des Jahres Luft nach oben bietet. Hinzu kommt der faire Preis für die Assets, die die Gesellschaft von Emergent Biosolutions erwirbt. Nach anfänglichen Kursgewinnen ist die Aktie ins Minus gedreht. Mittlerweile notiert der Impfstoff-Titel wieder gut vier Prozent im Plus. Auf dem derzeitigen Kursniveau können spekulativ ausgerichtete Anleger weiter eine Position eingehen. Wichtig: Ein Stopp bei 25 Euro sichert vor größeren Verlusten ab.