Im gestrigen Handel ist die Aktie von BASF erneut stark unter Druck geraten. Die Sorgen vor einem Erdgas-Engpass sowie einer weiteren starken konjunkturellen Abkühlung belasten den DAX-Titel weiterhin. Auch Gunther Zechmann vom US-Analysehaus Bernstein Research, aktuell der mit Abstand bullishste hat das Kursziel nun gesenkt.
Aber er bleibt immer noch sehr optimistisch gestimmt: Nachdem Zechmann den fairen Wert zuvor noch bei 88,00 Euro gesehen hatte, sind es nun 82,00 Euro - was mehr als 100 Prozent (!) über dem gestrigen Schlusskurs liegt. Dementsprechend lautet die Einstufung weiterhin "Outperform".
Die Gewinne des Chemiekonzerns BASF könnten erheblich unter geringeren Gasliefermengen leiden, sollte Russland den Gashahn Richtung Deutschland komplett zudrehen, schrieb Analyst Zechmann in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Er erinnerte mit Blick auf die reduzierten Lieferungen Russlands an die EU daran, dass Deutschland innerhalb der EU der größte Erdgasimporteur sei und die Chemieindustrie der größte Verbraucher. Evonik sei von Gas zwar weniger abhängig als die Ludwigshafener, könnte durch die jüngsten Entwicklungen aber moderate Gewinneinbußen erleiden. Insgesamt dürfte die Bundesregierung aber bemüht sein, wichtigen Teilen der Chemieindustrie ausreichend Gas zur Verfügung zu stellen, auch wegen deren Bedeutung für den Arbeitsmarkt.
Obwohl DER AKTIONÄR mittel- bis langfristig auch großes Potenzial für die BASF-Aktie sieht, drängt sich aktuell weiterhin kein Einstieg auf. Zu groß sind die aktuellen Risiken bezüglich der Erdgas-Versorgung und der weiteren konjunkturellen Entwicklung. darüber hinaus ist das Chartbild schwer angeschlagen. Wer die Dividendentitel im Depot hat, beachtet den Stopp bei 39,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX
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