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07.02.2021 Martin Mrowka

Ausblick: Darum steigen DAX, MDAX und SDAX auf neue Rekordhöhen

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DAX

Überraschend schnell sind die Aktienbörsen nach den Unsicherheiten im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen privaten GameStop-Käufern und professionellen Leerverkäufern zum Tagesgeschäft übergegangen. Gleich von drei Faktoren kommt grünes Licht für die Aktien, auch der DAX dürfte neue Rekorde anvisieren bzw. alte übertreffen. Der Wochenausblick.

Der DAX näherte sich in der vergangenen Woche bis auf 17 Punkte seinem bisherigen Verlaufsrekordhoch. Auf Basis Xetra-Schluss markierte der Leitindex bereits einen neuen Rekord. Der DAX ging bei 14.056 Punkten ins Wochenende, auf Wochensicht hat er damit 4,6 Prozent zugelegt. Und es könnte noch weiter aufwärts gehen...

Den Indizes aus der zweiten Börsenreihe gelangen bereits erneute Verlaufs-Bestmarken, im Falle des MDAX nahe der Marke von 32.500 Punkten. Auch der SDAX schraubte seinen Rekord nochmals nach oben.

Nach der schnellen Rückkehr des DAX über die 14.000-Punkte-Marke ist das Rekordhoch in der neuen Woche zum Greifen nah. "Die Bullen werden nicht müde", kommentierte Marktexperte Robert Halver von der Baader Bank die Tatsache, dass der Leitindex den 14.131 Zählern wieder auf die Pelle gerückt ist. Das Kräftemessen zwischen professionellen Leerverkäufern und privaten Spekulanten, das ihn Ende Januar ins Taumeln brachte, scheint zunächst abgehakt.

DAX (WKN: 846900)

Laut Halver haben Investoren zuletzt, als der DAX im Zuge der Verwerfungen um die GameStop-Aktie kurzzeitig bis auf 13.310 Punkte zurücksetzte, nach einem bekannten Muster reagiert. Demnach werden solche Rückschläge von ihnen schnell wieder als willkommene Kaufgelegenheit gesehen. "Insofern sind nach dem fulminanten Jahresstart mit zwischenzeitlicher Konsolidierung die Zutaten für eine Fortsetzung der Rallye vorhanden."

Drei Faktoren sprechen für weiter steigende Aktienindizes

Sein Kollege Robert Greil von der Privatbank Merck Finck nannte explizit drei solcher Zutaten: Die Hoffnung auf eine baldige konjunkturelle Erholung von der Corona-Krise, entschlossene Notenbanken mit ihrer ungebrochenen Liquiditätsschwemme und die Regierungen in einem Modus, den er als "Whatever it takes" bezeichnet. Demnach sind diese dazu bereit, die Wirtschaft mit großzügigen Unterstützungsprogrammen am Laufen zu halten.

"Alle drei entscheidenden Faktoren leuchten für die Aktienmärkte grün", betonte Greil. Er geht davon aus, dass der DAX unter diesen Voraussetzungen noch im ersten Halbjahr 2021 mit 15.000 Punkten die nächste Tausendermarke erreichen kann. Als Profiteur sieht er den deutschen Leitindex auch wegen seiner zyklisch geprägten Zusammensetzung, also zum Beispiel mit Werten aus dem Auto- und Chemiesektor.

Corona-Lage weiterhin angespannt

Was die Corona-Krise betrifft, bleibt die aktuelle Situation allerdings schwierig, auch wegen mangelhafter Fortschritte in der Impfkampagne. "Das Licht am Ende des Corona-Tunnels ist schwach, geht aber nicht aus, sondern wird heller", heißt es hier vom Baader-Experten Halver. Politiker warnten jedoch vor einer vorschnellen Lockerung des Lockdowns. Grund sind Sorgen vor der Ausbreitung von ansteckenderen Virusmutationen, die für wieder ansteigende Infektionszahlen sorgen könnten.

Im Fokus steht nun das erneute Treffen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch, bei dem das weitere Vorgehen in der Pandemie besprochen wird.

Unter anderem wird es um die Frage gehen, ob der Lockdown nach dem 14. Februar trotz sinkender Infektionszahlen fortgesetzt wird oder behutsame Schritte für eine Rückkehr zur Normalität unternommen werden können. Für Donnerstag ist eine Regierungserklärung dazu geplant. Zuletzt war die weitere Strategie nach Angaben der Kanzlerin noch offen. In einem Interview vor dem Wochenende machte sie den Spielraum davon abhängig, wie stark sich die Virus-Mutationen in Deutschland verbreiteten.

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Berichtssaison kommt ins Laufen

Ansonsten wird die Agenda in der neuen Woche unternehmenslastig. "Angesichts weniger relevanter Konjunkturdaten dürfte vor allem die Qualität der Unternehmensdaten entscheidend dafür sein, ob die Rallye sich fortsetzt", vermutet der Commerzbank-Anlagestratege Chris-Oliver Schickentanz.

In Deutschland geht die Berichtssaison weiter. Am Montag legt etwa Carl Zeiss Meditec seine Quartalszahlen vor, am Dienstag folgen unter anderem Ceconomy, Home24 und TUI.

Viel los ist wie üblich am Mittwoch und Donnerstag mit Zahlen - zum Beispiel von Delivery Hero und der Deutschen Börse aus dem DAX sowie ThyssenKrupp, Metro und Bilfinger aus der zweiten Börsenreihe.

Außerdem beginnen sich allmählich auch Hauptversammlungen zu häufen. In der neuen Woche laden unter anderem Aurubis, Siemens Energy, Siemens Healthineers und Stabilus zu virtuellen Treffen. Auch wenn viele Unternehmen wegen der Corona-Krise für das vergangene Jahr weniger an ihre Anteilsinhaber ausschütten, bleiben doch hohe Dividenden-Summen. Allein die DAX-Unternehmen dürften mindestens 32 Milliarden Euro an ihre Aktionäre auszahlen.

Ruhe bei Konjunkturdaten

Konjunkturell stehen wie von Schickentanz angedeutet nur wenige wichtige gesamtwirtschaftliche Daten auf der Agenda. Am US-Arbeitsmarkt wurde die jüngste Entwicklung gerade am Freitag bekannt gegeben.

In der neuen Woche dürfte am Montag zunächst die deutsche Industrieproduktion im Dezember besonders im Blick stehen. Die Deka Bank erwartet rückblickend einen Jahresendspurt, begünstigt von Vorzieheffekten durch die ausgelaufene Mehrwertsteuersenkung.

Ab Donnerstag pausiert zudem der Handel in China wegen des Neujahrsfestes für eine Woche. In der Sonderverwaltungszone Hongkong ruht der Börsenhandel aber nur am Freitag und dem darauffolgenden Montag. (Mit Material von dpa-AFX)

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