Höhere Preise für Energie, Rohstoffe und Herstellung machen derzeit vieles teurer und lassen die Inflation in die Höhe schießen. Darauf wird auch Apple reagieren müssen und beim neuen iPhone 14 kräftig an der Preisschraube drehen, glaubt Wedbush-Analyst Dan Ives. Seinen Ausführungen zufolge könnte die Preise um bis zu 13 Prozent steigen.
„Wir glauben, dass das iPhone 14 mit einer Preissteigerung von 100 Dollar kommen wird“, sagte Ives der britischen Tageszeitung The Sun. Zur Begründung verweist er auf die gestiegene Preise entlang der gesamten Lieferkette, die der Konzern an seine Kunden weitergeben müsse.
Das iPhone 13 ist in den USA aktuell ab 799 Dollar zu haben, für Pro-Modelle ruft Apple je nach Konfiguration zwischen 999 Dollar und 1599 Dollar auf. Eine pauschale Erhöhung der Preise um 100 Dollar hätte also je nach Modell eine prozentuale Steigerung zwischen sechs und 13 Prozent zur Folge.
Basismodell weiterhin zum alten Preis?
Auch Branchen-Insider Ben Wood von CSS Insight rechnet damit, dass die neuen iPhones tendenziell teurer werden. Er glaubt aber nicht, dass es sich Apple so einfach macht und pauschal die Preise erhöht. „Apple wird einige schwere Entscheidungen bei der Preissetzung für das iPhone 14 treffen müssen“, sagte der der Sun.
Einerseits stehe es außer Frage, dass die Preise für Komponenten und Fertigung für alle Hersteller von Unterhaltungselektronik steigen. Hinzu kämen negative Wechselkurseffekte. Andererseits dürften auch Apple bewusst sein, dass die Lebenshaltungskosten stark steigen und eine Kaufzurückhaltung der Kunden droht. Vor diesem Hintergrund könnten sich Preissteigerungen als „kontraproduktiv“ erweisen, so der Experte.
Denkbar wäre daher, dass Apple vor allem bei den teureren, aber sehr begehrten Pro-Modellen an der Preisschraube dreht, während das Basis-Modell iPhone 14 weiterhin zum bisherigen Preis zu haben sein könnte. Zumal es laut Medienberichten keinen Nachfolger für das Einsteiger-Modell iPhone 13 Mini, das in den USA ab 699 Dollar kostet, geben wird – wodurch das Preisgefüge für die neue Smartphone-Generation ohnehin etwas steigt.
Apple kann sich höhere Preise leisten
Apple ist ein Premium-Hersteller und die Käufer in aller Regel bereit, entsprechende Preisaufschläge zu bezahlen – sei es, weil technische Verbesserungen die höheren Preise rechtfertigen, oder weil der Besitz des neusten iPhones eine Art Statussymbol ist.
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die meisten iPhone-Käufer wohl eher 100 Dollar mehr berappen werden, als deshalb zur Konkurrenz – und damit auch zu einem anderen Betriebssystem – überzulaufen. Zumal die Gründe für die Teuerung ja nicht bloß Apple, sondern auch die konkurrierenden Anbieter von Android-Smartphones betreffen. So gesehen ist Apple womöglich sogar im Vorteil.
Kaum deutet sich bei den Lieferkettenproblemen etwas Entspannung an, da ziehen mit Inflations- und Rezessionssorgen neue Wolken auf. Kurz- und mittelfristig müssen sich Anleger daher auch bei Apple auf anhaltenden Gegenwind sowie eine weitere vorsichtige Prognose bei der Zahlenvorlage Ende Juli einstellen. Auf lange Sicht überwiegen aber ganz klar die Chancen, weshalb DER AKTIONÄR grundsätzlich bullish bleibt.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.