Sorgen, dass sich die Kunden wegen steigender Kosten und einer drohenden Rezession mit dem Kauf neuer Hardware zurückhalten könnten, haben zuletzt auch Apple erreicht. Starke Zahlen von Konkurrenten und Zulieferern zeigen aber, dass das bislang offenbar nicht der Fall ist. Die Aktie kommt im schwächelnden US-Markt aber trotzdem etwas zurück.
Taiwan Semiconductor Manufacturing Co – kurz TSMC – hat am Freitag Eckdaten zur Erlösentwicklung im Juni bekanntgeben, die auf ein kräftiges Umsatzplus im abgelaufenen zweiten Quartal schließen lassen. Wie Bloomberg berichtet, summieren sich die Erlöse der vergangenen drei Monate auf 534,1 Milliarden Taiwan-Dollar – umgerechnet rund 17,9 Milliarden US-Dollar.
Das entspricht einem Plus von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und liegt über den Erwartungen der Analysten. Den kompletten Q2-Bericht wird TSMC am Donnerstag (14. Juli) vorlegen.
Gute Nachricht für den Chip-Sektor – und für Apple
Die starke Entwicklung beim größten Auftragsfertiger der Welt ist für die gesamte Halbleiterbranche eine gute Nachricht, denn Sorgen, wonach die Nachfrage seitens der Kunden nachlässt, scheinen sich bislang nicht zu bestätigen. Zudem deutet sie auf eine Entspannung der Lage in den Lieferketten hin.
Zu verdanken hat TSMC das jüngste Umsatzplus laut Bloomberg insbesondere dem Top-Kunden Apple. Dort setzt man inzwischen in vielen Geräten auf selbstentwickelte Chips, die dann vom taiwanesischen Auftragsfertiger hergestellt werden. So fertigt TSMC beispielsweise neben dem M1-Chip auch dessen im Juni vorgestellten Nachfolger M2, der in Macs und MacBooks zum Einsatz kommt.
Doch auch für Apple ist die starke Entwicklung des wichtigsten Chip-Partners klar positiv zu werten – waren doch zuletzt doch Sorgen vor einer nachlassenden Nachfrage hochgekocht. Bereits am Donnerstagabend hat Rivale Samsung trotz kolportierter Rückgängen im Smartphone-Geschäft für das zweite Quartal einen Umsatzanstieg um 21 Prozent und ein Ergebnisplus von mehr als elf Prozent in Aussicht gestellt.
Unterstützt von den Samsung-Zahlen hatte die Apple-Aktie am Vorabend rund 2,4 Prozent höher geschlossen. Am Freitag zeichnet sich im vorbörslichen US-Handel allerdings ein rund ein Prozent tieferer Handelsstart ab.
Anleger sollten sich aber nicht vom kurzfristigen Auf und Ab beirren lassen – langfristig überzeugt Apple auch weiterhin mit einem starken operativen Geschäft, grundsoliden Finanzen und viel Zukunftsfantasie.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.