Vergangene Woche haben die Experten von Goldman Sachs in einer Studie vor einem Horror-Szenario bei den Aktien von Apple im Falle einer Rezession gewarnt. Insbesondere bei den Apple-Papieren wird einige Anleger erstaunen, dass die Analysten in einem Bärenszenario einen Kursverlust von bis zu 42 Prozent annehmen.
Denn dank des riesigen Cash-Bergs von Apple wird oft erwartet, dass die Aktie einen Abschwung leicht aushalten könnten. Doch Goldman-Analyst Rod Hall sieht im Bereich der Unterhaltungselektronik das größte Risiko eines Nachfragerückgangs im Falle einer Rezession.
Im schlimmsten Fall, also wenn das US-Bruttoinlandsprodukt um vier bis fünf Prozent schrumpft, könnten laut Hall die Umsätze für Apple im Jahr 2023 um bis zu 22 Prozent unter die aktuellen Schätzungen von 415 Milliarden Dollar fallen und der Gewinn je Aktie könnte auf 4,47 Dollar sinken, was ein Drittel unter der Konsensprognose liegen würde.
Immerhin: Die aktuellen Konjunkturdatendaten sprechen laut Hall nur für eine moderate Verlangsamung des US-Wirtschaftswachstums. Zudem räumt der Goldman-Experte ein, dass eine besser als erwartete iPhone-Nachfrage, ein anhaltendes Wachstum im Services-Segment und die Fortsetzung der überdimensionierten Aktienrückkäufe die Gewinnentwicklung durchaus positiv unterstützen könnten.
Im Basis-Szenario geht Goldman Sachs übrigens von einem Zielkurs für die Apple-Aktie von 130 Dollar aus, was ausgehend vom Freitagsschlusskurs einem Abwärtspotenzial von 11,6 Prozent entsprechen würde. Das Rating der Investmentbank: „Neutral“
Goldman-Experte Hall zählt damit zu den wenigen Apple-Bären. Nur zehn weitere Analysten haben für die iPhone-Papiere ein „Neutral“-Rating, der Rest (36 Analysten), rät zum Kauf. Das Konsenskursziel liegt bei 182,96 Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von 24,4 Prozent entsprechen würde.
DER AKTIONÄR bleibt von den Apple-Aktien überzeugt und sieht insbesondere in der nachhaltigen Steigerung des Services-Segments durch Erweiterungen des Hardware-Ökosystems (M2-Chip, AR-Brille, Apple Car) langfristiges Kurspotenzial.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.