Wegen eines erneuten Corona-Ausbruchs in der südchinesischen Millionen-Metropole Shenzhen haben die dortigen Behörden am Sonntag einen zunächst einwöchigen Lockdown verhängt. Davon betroffen sind auch die dort ansässigen Fabriken des Apple-Zulieferers Foxconn, in denen unter anderem iPhones produziert werden.
Nach Bloomberg-Informationen hat Apple-Partner Foxconn seine Verwaltungs- und Produktionsstandorte in Shenzhen auf Anweisung der chinesischen Behörden geschlossen. Der taiwanesische Mutterkonzern Hon Hai hatte dies am Montag bestätigt und angekündigt, die Produktionslinien in anderen Werken anzupassen, um die potenziellen Auswirkungen der Unterbrechung zu verringern.
Zwar sei dadurch kurzfristig mit Einbußen bei der Produktion von Geräten, die Foxconn für Apple und andere Tech-Konzerne fertigt, zu rechnen. Nach dem wichtigen Weihnachtsgeschäft sei die Nachfrage nach Smartphones, Tablets und Co im ersten Quartal aber traditionell ohnehin geringer, heißt es bei Bloomberg.
Weil lange die Produktion ausgesetzt wird, dazu kann auch die Foxconn-Mutter zunächst keine konkreten Angaben machen. Dies hänge von den Anordnungen der Behörden ab. Zunächst soll der Lockdown bis zum 20. März andauern. Eine Verlängerung ist jedoch möglich.
Null-Toleranz-Politik in China
Im Zuge der bisher größten Corona-Welle in China seit Beginn der Pandemie vor mehr zwei Jahren wurden allein in Shenzhen am Sonntag weitere 75 Fälle gezählt, wie die Gesundheitskommission am Montag in Peking mitteilte.
Landesweit wurden 1.337 lokale Infektionen und 788 asymptomatische Fälle entdeckt, die in China einzeln aufgeführt werden. Am Tag zuvor hatte es einen Rekord von insgesamt mehr als 3.100 Fällen gegeben. Die Ansteckungen hatten jüngst zugenommen, nachdem vor drei Wochen erst einige Dutzend am Tag gemeldet worden waren
China verfolgt eine strenge Null-Covid-Strategie und reagiert mit harten Maßnahmen auf lokale Ausbrüche. Vorgesehen ist ein strikter Lockdown mit Ausgangssperren, Massentestungen und Quarantäne für ganze Städte und Regionen. Öffentliche Verkehrsmittel und alle Unternehmen, die keine überlebenswichtigen Produkte herstellen, müssen den Betrieb zeitweise einstellen.
Die Anleger reagieren zunächst gelassen auf den temporären Produktionsstopp bei Foxconn in Shenzhen. Die Apple-Aktie notiert im vorbörslichen US-Handel nahezu unverändert, nachdem sie in der Vorwoche mehr als fünf Prozent verloren hatte. Im durchwachsenen Gesamtmarkt befindet sie sich damit weiterhin auf Richtungssuche, bleibt für den AKTIONÄR aber ein Basisinvestment.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Mit Material von dpa-AFX.