Der Kurs der Tencent-Aktie rutscht heute fünf Prozent ins Minus. Alibaba sackt ab Mittag mehr als zwei Prozent ab. Bereits am Freitag waren China-Aktien im US-Handel schlecht gelaufen – Pinduoduo schloss mit minus sechs Prozent. Das dürfte vor allem die Folge einer Nachricht sein, über die DER AKTIONÄR online für Abonnenten bereits am Freitag berichtet hatte.
Vor allem der erneute Eingriff in das Geschäft der Essenslieferdienste in China (siehe Beiträge am Artikel-Ende) dürfte Anleger vorsichtiger werden lassen. Die offenbar berechtigte Befürchtung: China ist noch nicht durch mit dem Thema Regulierung – und verfügt indirekt praktisch nach Belieben über die Gewinne der Unternehmen.
Bezüglich Tencent gab es heute laut Bloomberg zudem Gerüchte über Maßnahmen von Regierungsseite. Ein Tencent-Sprecher dementierte.
Fakt ist: Am Freitag warnte Chinas Banken- und Versicherungsaufsicht vor spekulativen Investments rund um das Metaverse. Mit besagtem Konzept liebäugelt derzeit praktisch jedes Unternehmen, das als halbwegs trendorientiert gelten will. Darunter auch Tencent, Alibaba und Baidu.
Zudem stehen die Quartalsveröffentlichungen von Alibaba und Co an. Vor den Zahlen dürfte einige Trader sicherheitshalber ihre Positionen schließen – zumal Analysten mit eher schwächelnden Geschäften rechnen.
In den USA findet heute kein Handel statt. Alle Charts im Artikel auf Euro-Basis.
In einem Markt, in dem Tech-Aktien ohnehin in der Korrektur stecken, könnte das chinesische Vorgehen die relative Stärke der heimischen Giganten killen. Alibaba, Tencent und Co haben sind zwar nicht auf neue Korrekturtiefs gefallen, aber die Entwicklung bestätigt einmal mehr die seit Monaten gültige AKTIONÄR-Einschätzung, dass China-Tech im Depot kein Muss ist.
Nach dem Ende der Corona-Lockdowns stehen chinesische Tech-Werte vor einem enormen Wachstumsschub – und auch Südostasien bietet 2023 einmalige Renditeschancen für Anleger. Das Aufholpotenzial ist immens – vor allem in der Technologie-Szene. Seien Sie dabei, wenn der CAT-Report von Martin Weiß an den Start geht. Neben klassischen Tech-Titeln fokussiert sich der Spezialdienst auf Wachstumsmärkte wie E-Mobilität, Cloud, künstliche Intelligenz, Gaming und E-Commerce.
Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, Baidu.