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Alibaba: „Den Rest gibt es umsonst“

Alibaba: „Den Rest gibt es umsonst“
Foto: Alibaba
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Martin Weiß 24.04.2023 Martin Weiß

Knallhart-Wettbewerb, Kriegsangst und die Sorgen vor nachlassenden Konsumausgaben haben den Aktienkurs von Alibaba zuletzt unter Druck gesetzt. Doch die Sorgen sind zumindest teilweise unbegründet, wie jüngste Statistiken belegen – und sie eröffnen mutigen Anlegern eine Chance.  

Als Chinas Internetriese Ende März die Aufspaltung des Konzerns ankündigte, war die Freude unter den Anlegern zunächst groß. Die Aussicht auf ein mögliches IPO etwa von Alibabas wachstumsstarker Cloudsparte, trieb den Kurs binnen drei Handelstagen auf über 100 Dollar. 

Mittlerweile ist die Euphorie verpufft und am Freitag verliert das Papier rund 2,5 Prozent auf 88,50 Dollar. Das aktuelle Niveau entspricht jenem vor Bekanntgabe der Restrukturierungspläne.

Alibaba Group (WKN: A117ME)

Ein Belastungsfaktor sind unbestritten Chinas Militärübungen vor der Küste Taiwans, was zu einer Zunahme der politischen Spannungen mit dem Westen führt. Der harte Wettbewerb mit Konkurrenten wie JD.com und Pinduoduo drückt ebenfalls auf die Stimmung. Zusätzlich wurde die zuletzt niedrige Inflation in China (Verbraucherpreise im März: +0,7 Prozent) von Skeptikern als Indiz einer nachlassenden Nachfrage gedeutet.

Was diesen Punkt betrifft, gibt es Entwarnung. Am Freitag meldeten Behörden einen starken Anstieg bei den Einzelhandelsumsätzen im März um 10,6 Prozent. Im für Alibaba wichtigen Online-Segment betrug das Plus gut 5 Prozent. Die Zahlen passen ins Gesamtbild, denn insgesamt befindet sich Chinas Wirtschaft nach Corona und Knallhart-Lockdowns wieder im Aufwind. Die Exporte sind zuletzt um rund 15 Prozent gestiegen, beim BIP betrug der Zuwachs starke 4,5 Prozent. 

Das sind gute Nachrichten für Alibabas E-Commerce-Töchter Taobao und TMall – und auch für mutige Investoren auf der Suche nach fundamental günstig bewerteten Aktien. In einer Studie zu den Aufspaltungsplänen schrieb Morgan Stanley alleine der E-Commerce-Sparte einen Wert von 128 Dollar je Aktie zu. Die Sum-Of-The-Parts-Rechnung erbrachte weitere 21 Dollar für AliCloud, 11 Dollar für Alibabas internationale Geschäfte sowie 35 Dollar für Logistik, Unterhaltung und Investments (u.a. 33 Prozent Anteil an Ant Group). 

Anders ausgedrückt: Auf dem aktuellen Kursniveau wird von Anlegern nicht einmal das E-Commerce-Geschäft komplett berücksichtigt, den Rest des Konzerns gibt es für Investoren quasi umsonst. 

Chinas Wirtschaft präsentiert sich aktuell überraschend robust und das dürfte neben dem E-Commerce-Geschäft auch die anderen Konzernteile von Alibaba positiv beeinflussen. In Anbetracht der konjunkturellen Aussichten und der Aufspaltungsfantasie erscheint die Aktie auf dem aktuellen Niveau viel zu günstig. Mutige Anleger greifen zu – oder wechseln gleich zum neuen CAT-Report.

Mehr Informationen zu dem Börsendienst für chinesische Wachstumsfirmen finden sie hier.

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