Die gestiegene Zahl an Neuinfektionen verleiht Nautilus weiter Flügel. Am Freitag gewinnt die Aktie des Herstellers von Fitnessgeräten acht Prozent und erreicht ein neues Jahreshoch. Der Aufwärtstrend dürfte sich fortsetzen, denn in vielen Ländern droht den Fitnessstudios wieder eine Zwangsschließung.
Den Crash im März hat Nautilus längst vergessen gemacht. Die Aktie zählt seit Monaten zu den absoluten Überfliegern. Der Grund: Viele Fitnessfans haben sich im Lockdown ein Home-Gym eingerichtet, mit Geräten von Nautilus.
Nautilus beschert dies eine Auftragsflut, die möglicherweise länger anhält. Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrieverbands für Fitness und Gesundheit will jeder Fünfte in Zukunft seltener oder gar nicht mehr im Fitnessstudio trainieren. Die Branche rechnet zum Jahresende mit zehn Prozent weniger Mitgliedern als zum Ende des Vorjahres.
Nautilus spürte bereits im ersten Quartal eine hohe Nachfrage nach seinen Kraft- und Cardiogeräten. Der Umsatz kletterte um elf Prozent auf 93,7 Millionen Dollar, der operative Verlust ging von 10,2 Millionen auf 0,6 Millionen Dollar zurück.
Am 10. August legt der Konzern die Zahlen zum zweiten Quartal vor. Die Analysten erwarten ein Plus beim Umsatz von 17 Prozent auf 68,8 Millionen Dollar. Das EBITDA soll leicht positiv ausfallen.
DER AKTIONÄR hat Nautilus zwar erst Mitte Juli empfohlen, doch das dürfte noch nicht zu spät gewesen sein. Die Stay-at-home-Aktie ist schon sehr gut gelaufen, doch von den alten Hochs noch weit entfernt. Das KUV liegt bei nur 1. Der Titel hat noch Kraft.