DAX und Co legen zur Wochenmittag weiter den Vorwärtsgang ein. Die Infineon-Aktie dürfte sich daher weiter von ihren Tiefstständen lösen. Zusätzliche Impulse kommen von ASML. Der Chipindustrie-Ausrüster hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Die Zahlen übertrafen sowohl die Prognosen von ASML als auch die der Analysten.
Gestern war der DAX mit der US-Eröffnung bereits bis auf 12.931 Punkte geklettert, bevor er im Einklang mit der Wall Street nach unten abdrehte. Zuvor hatte sich der heimische Leitindex seit dem Tief am Donnerstag bei 12.000 Punkten in vier Tagen immerhin um fast acht Prozent erholt. Heute nimmt die Bärenmarktrally wieder Fahrt auf.
Dabei sorgen die guten Daten von ASML für gute Stimmung in der Technologiebranche. Der Chipindustrie-Ausrüster hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Die Zahlen übertrafen sowohl die Prognosen von ASML als auch die der Analysten. So stiegen die Umsätze auf knapp 5,8 Milliarden Euro nach 5,4 Milliarden Euro im Vorquartal. Die viel beachtete Bruttomarge verbesserte sich von 49,1 auf 51,8 Prozent. Unter dem Strich standen als Gewinn 1,7 Milliarden Euro zu Buche nach 1,4 Milliarden Euro im Vorquartal.
Vorstandschef Peter Wennik verwies jedoch auf die Unsicherheiten im Chipmarkt, mit Blick auf die hohe Inflation, sinkendes Verbrauchervertrauen sowie das Risiko einer Rezession. Dabei sehe ASML erste Anzeichen einer auseinanderlaufenden Nachfragedynamik in den verschiedenen Bereichen. Insgesamt sei die Nachfrage nach den Systemen des Unternehmens jedoch nach wie vor stark, was zu Rekordaufträgen im abgelaufenen Quartal geführt habe. Für das Schlussquartal geht ASML von einem Umsatz von 6,1 Milliarden bis 6,6 Milliarden Euro und einer Bruttomarge von rund 49 Prozent aus. Bei Erreichen der mittleren Spanne erwartet ASML für das Gesamtjahr einen Umsatz von 21,1 Milliarden Euro. Zahlen und der Ausblick können sich im derzeitigen Umfeld sehen lassen. Die Aktie sollte eine Erholungsbewegung starten.
Infineon gewährt offiziell erst am 15. November einen Blick in die jüngste Geschäftsentwicklung. Die Aktie pendelte zuletzt zwischen 22 und 26 Euro seitwärts. Das Fazit hat aber Bestand: Anleger mit Weitblick lassen sich durch die kurzfristigen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen und halten an der Position fest.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich im AKTIONÄR Depot.