Die Aixtron-Aktie hat am Donnerstag ihrem starken Kursverlauf seit Jahresbeginn Tribut gezollt. Zuvor hatte der Spezialmaschinenbauer für die Chipindustrie seine Zahlen für das dritte Quartal präsentiert und die Jahresprognosen wie erwartet etwas modifiziert. Jetzt melden sich die Analysten zu Wort.
Aixtron will in diesem Jahr zwar noch mehr Aufträge hereinholen. Zudem soll vom Umsatz in der Tendenz mehr als Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) hängen bleiben als bislang avisiert. Dennoch wurde das Umsatzziel unverändert beibehalten. Als Grund nannte das Management, dass es zuletzt bei der Auslieferung fertiger Maschinen wegen noch fehlender Exportlizenzen gestockt habe. Im laufenden Schlussquartal soll dies aber noch aufgeholt werden, gibt sich die Führungsriege optimistisch.
Investoren wurden dennoch vorsichtiger, auch wenn die Quartalszahlen insgesamt eigentlich stark ausgefallen sind. Doch während der deutsche Aktienmarkt in den vergangenen Monaten unter den Folgen des Krieges in der Ukraine, der hohen Inflation und Konjunktursorgen gelitten hatte, war die Aixtron-Aktie in Summe davon verschont geblieben. Im Jahresverlauf steht trotz des Einbruchs um rund acht Prozent am Donnerstag immer noch ein Plus von fast 50 Prozent zu Buche. Vor den Zahlen hatte die Aktie noch ein Mehrjahreshoch bei 29,37 Euro markiert.
Analysten sind zufrieden mit dem Zahlenwerk. Die DZ Bank hat den fairen Wert für den Titel von 28 auf 30 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Das vierte Quartal des Technologieunternehmens sollte wieder ein Rekord werden, so Analyst Armin Kremser. Zum Jahresende hin dürfte die Aktie darüber hinaus vom Phänomen "Window Dressing" in vielen Portfolios profitieren.
Jefferies hat die Kaufempfehlung und den fairen Wert von 35 Euro ebenfalls bestätigt. Der Anlagenbauer für die Chipindustrie habe erneut starke Resultate vorgelegt und die Jahresprognose für den Auftragseingang angehoben, so Analystin Olivia Honychurch. Der Umsatz sei nur wegen der Verzögerung der Auslieferung schon fertiger Maschinen unter den Erwartungen geblieben. Die Lieferungen sollten aber im Schlussquartal nachgeholt werden, was zusammen mit der starken Nachfrage zu einem deutlichen Umsatzwachstum führen sollte.
DER AKTIONÄR hält ebenfalls an seiner positiven Einschätzung fest: Aixtron hat sich in einer Reihe von hochattraktiven Wachstumsmärkten die Marktführerschaft erarbeitet. Mit der sich kontinuierlich verbessernden Wettbewerbsqualität dürfte die Gesellschaft im mehrjährigen Investitionszyklus eine führende Rolle einnehmen. Kann der Vorstand die hohe Nachfrage erfolgreich monetarisieren, dürfte die Aktie ihren Aufwärtstrend nachhaltig fortsetzen. Anleger sollten sich von kurzfristigen Kursschwankungen nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte : Aktien von Aixtron befinden sich im AKTIONÄR Depot und im Real-Depot von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)