Gleich mehrfach ist es der Aktie von Aixtron in den vergangenen Monaten nicht gelungen, den horizontalen Widerstand im Bereich von 32 Euro nachhaltig zu überwinden. In der vergangenen Woche war es erneut soweit. Doch der Titel hat die charttechnisch wichtige Hürde bereits erneut ins Visier genommen. Unterstützung gibt es von den Analysten.
Aixtron ist mit seinen Maschinen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern ein Profiteur der Megatrends Digitalisierung, Elektromobilität und Energieeffizienz. Mit den Q1-Zahlen hat das Unternehmen über eine anhaltend starke Nachfrage berichtet und die Jahresprognosen bestätigt.
Einziger Wermutstropfen: Das Fehlen von Exportlizenzen für fertige Anlagen sorgte für Umsatzverschiebungen im Wert von rund 70 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Umsätze fielen im Q1 um 13 Prozent auf 77,2 Millionen Euro. Analysten hatten hier im Vorfeld knapp 125 Millionen Euro erwartet. Dem Vernehmen nach hat Aixtron die geforderten technischen Anforderungen für das grüne Licht beim Export aber bereits umgesetzt, sodass die Auslieferungen nun erfolgen können – mit den entsprechenden Aufholeffekten.
Zu diesem Schluss kommen auch die Experten von Berenberg: „Nach den notwendigen Anpassungen im ersten Quartal erwarten wir, dass die Q2-Ergebnisse am 27. Juli erste Anzeichen von Aufholeffekten zeigen und dass sich das Problem im weiteren Verlauf des Jahres 2023 vollständig auflösen wird“, heißt es in einer aktuellen Studie. „Mit der Lösung der verzögerten Exportlizenzen und einer weiterhin starken Nachfrage nach Leistungselektronik, halten wir die Konsensschätzungen für Auftragseingang und Umsatz für konservativ. Wir erwarten Auftragseingänge von 657 Millionen Euro und Umsätze von 626 Millionen Euro, was drei bis vier Prozent über dem Marktwert liegt“, so die Strategen weiter. Vor diesem Hintergrund haben Sie ihre Kaufempfehlung bestätigt und das Kursziel von 28 auf 35 Euro erhöht.
Zum Vergleich: Stand heute soll der Umsatz im Gesamtjahr um mindestens ein Viertel auf 580 bis 640 Millionen Euro steigen. Mit Blick auf die Profitabilität erwartet der Vorstand einen Anstieg der EBIT-Marge auf 25 bis 27 Prozent. 2022 hatte diese bei 23 Prozent gelegen.
DER AKTIONÄR setzt weiter auf die operative Qualität des Unternehmens und hält an seiner positiven Einschätzung fest. Anleger mit Weitblick lassen sich nicht aus der Ruhe bringen und positionieren sich für den nächsten Anlauf auf die 32-Euro-Marke.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.