Nach einer fast zweimonatigen Gesprächspause sollen die Handelsgespräche zwischen China und den USA neu aufgenommen werden. Das dürfte auch in der Chipbranche, die zuletzt spürbar unter der Verunsicherung durch den Zollstreit gelitten hat, eine Welle der Erleichterung auslösen – auch bei den heimischen Vertretern. Der Anlagenbauer Aixtron startet mit satten Aufschlägen in die neue Handelswoche.
"Wir sind wieder auf dem richtigen Weg", sagte US-Präsident Donald Trump nach einem Gespräch mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am Rande des Gipfels der großen Wirtschaftsnationen (G20) am Samstag in Osaka in Japan. Er sprach von einem "ausgezeichneten Treffen". Trump sicherte zu, die angedrohte Ausweitung der Strafzölle vorläufig auszusetzen, was eine Vorbedingung Chinas war. Auch hob er die Blockade des chinesischen Telekomriesen Huawei vorerst auf.
"Wir sind wieder auf dem richtigen Weg"
Doch mit den Neuigkeiten vom Wochenende das Blatt hat sich gewendet: Mit der in Aussicht gestellten Wiederaufnahme der Gespräche zwischen den USA und China dürfte ein großer Bremsklotz vom Tisch sein – zumindest vorerst. Ob sich die Kunden des Analagenbauers für die Halbleiterindustrie ihre Investitionen nun umgehend hochfahren, bleibt fraglich.
Aixtron rechnet mit einem Umsatz zwischen 260 und 290 Millionen Euro (Vorjahr: 268,8 Millionen Euro). Die EBIT-Marge soll zwischen acht und 13 Prozent des Umsatzes betragen, das EBIT also zwischen 21 und 38 Millionen Euro (Vorjahr: 41,5 Millionen Euro) liegen. Die nächste Wasserstandsmeldung zum zweiten Quartal und zum Ausblick gibt es offiziell erst mit den Halbjahreszahlen Ende Juli.
Bestätigt der Vorstand dann die Prognosen für das Gesamtjahr, dürften der Knoten bei der Aktie endgültig durchschlagen werden. Denn mittel- und langfristig dürfte Aixtron von seiner breiten Aufstellung profitieren. Die zahlreichen Anwendungsbereiche für die Maschinen befinden sich in absoluten Megatrends, die zum Teil erst am Anfang ihrer kommerziellen Nutzung stehen – und hier hat die Gesellschaft noch einige Eisen im Feuer.
Wer den Abstauberlimits gefolgt ist, hat bereits einen kleinen Puffer aufgebaut. Spekulativ orientierte Anleger können aber weiter auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung in Richtung zehn Euro setzten – sollten sich dabei aber auf eine hohe Volatilität einstellen.