Mit der US-Bank Jefferies und der britischen Barclays-Bank haben zwar zwei Investmenthäuser zum Wochenbeginn ihre Kursziele für die Aixtron-Aktie gesenkt, aber weiterhin zum Kauf geraten. Nach dem verhaltenen Ausblick geht auch bei Berenberg der Daumen weiter nach oben. Einzig Madeleine Jenkins von UBS bleibt pessimistisch.
Die Analystin, die bereits im Vorfeld der Zahlen s auf ein sich abschwächendes Wachstumstempo hingewiesen hat, hat das Kursziel für die Aktie von Aixtron sogar noch einmal von 26,90 auf 24,60 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Sell" erneuert. Jenkins kürzte dabei ihre Gewinnprognosen für das laufende Jahr. Sie begründete dies mit dem mauen Ausblick des Unternehmens und dem voraussichtlichen Rückgang im Geschäft mit Anlagen für die Herstellung von Siliziumkarbid (SiC)-Bauelementen. Zudem dürfte die Nachfrage im MicroLED-Bereich 2024 gedämpft ausfallen und erst im kommenden Jahr deutlich anziehen.
Die Experten von Berenberg haben dagegen ihre Kaufempfehlung mit Ziel 37 Euro bestätigt. Analyst Gustav Froberg hält den jüngsten Kursrückschlag trotz des überraschend schwachen Ausblicks auf 2024 für übertrieben. Angesichts des hohen Bewertungsaufschlags lohne es sich nun, wieder in die Aktie einzusteigen.
Immerhin sei der Halbleiterzulieferer weiterhin Marktführer bei MOCVD-Anlagen und dürfte auch bei den Verkäufen von SiC-Lösungen besser als die Konkurrenz abgeschnitten haben. Zudem erschienen die mittelfristigen Aussichten intakt, schon 2025 könnte Aixtron wieder zu prozentual zweistelligem Wachstum zurückkehren.
DER AKTIONÄR hält an seiner grundlegend positiven Einschätzung fest. Die Aktie hat sich vom Tief am Tag der Veröffentlichung bei 24,75 Euro direkt wieder absetzen können. Mit dem Kursrutsch dürfte die Aktie die Wachstumsdelle in 2024 mehr als eingepreist haben. Das erste Ziel der laufenden Gegenbewegung liegt weiter im Bereich um 31/32 Euro. Zwischenzeitliche Rücksetzer sollten aber eingeplant werden. Anleger mit Weitblick setzten unverändert auf eine mittelfristige Trendfortsetzung.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Aixtron befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.