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01.03.2024 Michael Schröder

Aixtron-Aktie: Der Tag danach – geht der Ausverkauf weiter?

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Aixtron

Die Aixtron-Aktie ist nach der Präsentation eines eher verhaltenen Ausblicks auf die kommenden Monate unter Druck geraten. Für zusätzlichen Druck sorgten Diskussionen über die Streichung eines LED-Schlüsselprojekts beim Kunden AMS-Osram. Die Aktie sollte sich in den nächsten Tagen aber wieder stabilisieren können.

DER AKTIONÄR hat gestern bereits berichtet: Aixtron rechnet im laufenden Jahr mit langsamerem Wachstum. Für 2025 erwartet Unternehmenschef Felix Grawert dann aber wieder einen starken Erlösanstieg, „getragen durch die nächste Wachstumswelle im Bereich Leistungselektronik.“

Ob die Streichung eines LED-Schlüsselprojekts beim Kunden AMS-Osram diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung macht, wird sich zeigen. Das Unternehmen stutzte aufgrund einer unerwarteten Auftragsstornierung bei einem wichtigen LED-Projekt die Mittelfristziele. Dabei dürfte es sich um Apple handeln. Der US-Konzern arbeitet schon einige Jahre an einer Display-Technologie mit Micro LED. Sie soll am Ende OLED als Bildschirmtechnologie ablösen. Micro-LED-Displays können heller leuchten, mehr Kontrast liefern und vor allem auch länger halten.

Diese Projektstreichung sendet zumindest negative Signale für das mittelfristige Wachstum des Anlagelieferanten Aixtron. Die Markterwartungen für 2025 und die folgenden Jahre basieren auch auf einer zunehmenden Verwendung von MicroLEDs durch Konsumelektronikanbieter. Da Apple nun allem Anschein erst einmal Abstand davon nehmen will, könnte nun ein Dominoeffekt ausgelöst werden. Der Abruf von Test- und Pilotanlagen dürfte sich vermutlich verzögern.


Noch macht das Geschäft mit Anlagen zur MicroLED-Herstellung bei Aixtron allerdings nur einen kleinen Teil aus. Im letzten Jahr waren es rund elf Prozent. Die Aktivitäten sollten nun aber sukzessive hochgefahren werden. In einem Analysten-Call sagte Aixtron-Chef Felix Grawert, dass die Neuigkeiten von AMS-Osram keinen Einfluss auf die Wachstumserwartungen für 2024 und 2025 hätten.

Aixtron (WKN: A0WMPJ)

Dass die Bäume im laufenden Jahr nicht in den Himmel wachsen, war im Vorfeld bereits zu erwarten. Dass die Prognosespanne für 2024 beim Umsatz mit 630 bis 720 Millionen Euro (Vorjahr: 629,9 Millionen Euro) größer als in der Vergangenheit üblich, liegt vermutlich auch an der zunehmenden Größe von Einzelaufträgen und sollte aber nicht überbewertet werden. Nach einem etwas langsameren Wachstum, dürfte das Geschäft mit effizienter Leistungselektronik auf Basis von Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) ab dem kommenden Jahr wieder spürbarer anziehen. Mit dem Kursrutsch dürfte die Aktie die Wachstumsdelle in 2024 und die zunehmende Verunsicherung bei den mittelfristigen Aussichten in weiten Teilen eingepreist haben. Anleger mit Weitblick lassen sich durch kurzfristige Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen und setzten weiter auf eine mittelfristige Trendfortsetzung. Trading-orientierte Anleger können die Aktie weiter im Bereich um 26/28 Euro einsammeln, um auf eine Erholung zu spekulieren.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Aixtron befinden sich in Real-Depots der Börsenmedien AG.

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