Die Aktie des europäischen Flugzeugbauers Airbus hat es in den vergangenen Wochen heftig erwischt. Im Zuge der Corona-Krise ist das Papier vom Hoch im Januar bei 139,40 Euro bis zum Jahrestief, das am Dienstag bei 47,70 Euro markiert wurde, um rund zwei Drittel eingebrochen. Zuletzt hat sich die Aktie etwas stabilisiert. Am heutigen Freitag notiert die Aktie bei Tradegate im frühen Handel gut fünf Prozent im Plus bei 57,47 Euro. Dabei profitiert die Aktie auch von positiven Analystenkommentaren.
Das Analysehaus Jefferies hat Airbus von "Hold" auf "Buy" hochgestuft, das Kursziel aber von 120 auf 80 Euro gesenkt. Die Regierungen könnten in den kommenden drei Jahren 500 bis 600 Flugzeuge von Airbus kaufen, um den Konzern zu stützen, schrieb Analyst Sandy Morris in einer am Freitag veröffentlichten Studie angesichts der Corona-Krise mit ihren besonders schweren Verwerfungen im Luftfahrtsektor. Der Schritt wäre eine Art umgekehrte Verschrottungsprämie. Zudem seien neue Flugzeuge keine schlechte Anlage. Die in diesem Jahr sinkenden Flugzeugauslieferungen auf etwa 600 Stück dürfte Airbus gut aushalten können, glaubt der Experte.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist ebenfalls zuversichtlich. Sie hat das Kursziel für Airbus von 171 auf 132 Euro gesenkt, die Aktien aber auf der "Conviction Buy List" belassen. Der weltweite Flugverkehr dürfte in diesem Jahr um 14 Prozent zurückgehen, so Analyst Chris Hallam am Donnerstag. Das sei ein erheblich stärkerer Rückgang als selbst in der Zeit der großen Finanz- und Schuldenkrise. Das Coronavirus setze die Aktivitäten der Luftfahrtbranche, ihre Gewinne und den Cashflow stark unter Druck. Er glaubt aber, dass die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells von Airbus unterschätzt wird.
Auch DER AKTIONÄR bleibt langfristig durchaus zuversichtlich. Zuletzt ist das Papier von Airbus aber förmlich nach unten durchgereicht worden. Derzeit zeichnet sich eine Stabilisierung ab. Risikobereite Anleger können darüber nachdenken, eine erst kleine Position aufzubauen.
(Mit Material von dpa-AFX)