Der Sportartikelhersteller Adidas hat im vergangenen Jahr dank der Fußball-Weltmeisterschaft und guter Geschäfte in Nordamerika und China glänzend verdient. Für 2019 drosselt das Herzogenauracher Unternehmen das Tempo. Das kommt nicht überraschend. Trotzdem geht die Aktie geht im frühen Handel in die Knie. Jetzt kaufen?
Adidas hat 2018 das Betriebsergebnis im Jahresvergleich um 14 Prozent auf knapp 2,37 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern am Mittwoch bekannt gab. Der für die Konzernprognose maßgebliche Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen lag bei rund 1,71 Milliarden Euro und damit 20 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Die Umsätze stiegen binnen Jahresfrist währungsbereinigt um acht Prozent, nach der Umrechnung der Auslandserlöse in Euro blieb ein Plus von drei Prozent auf 21,9 Milliarden Euro übrig. Die Aktionäre sollen am Erfolg des Nike-Rivalen mit einer erneuten Dividendenerhöhung beteiligt werden: Sie erhalten für das Jahr 2018 nun 3,35 Euro. Das entspricht einer Dividendenerhöhung im Vergleich zu 2017 von 29 Prozent.
Insgesamt hat Adidas damit die Prognosen für 2018 getroffen. Auch der Ausblick auf das laufende Jahr kommt ohne Überraschungen aus. Der währungsbereinigte Umsatz soll im laufenden Jahr laut dem Konzern um fünf bis acht Prozent wachsen. Die Analysten hatten mit sieben Prozent gerechnet.
Der Gewinn soll 2019 um zehn bis 14 Prozent auf 1,88 bis 1,95 Milliarden Euro zulegen. Die operative Marge soll sich um 0,5 bis 0,7 Punkte auf einen Wert zwischen 11,3 und 11,5 Prozent verbessern.
Die Adidas-Aktie reagiert auf die Zahlen im frühen Handel mit einem Verlust von drei Prozent, was nicht ungewöhnlich ist, schließlich war der Titel im Vorfeld stark gestiegen. Die Anleger verfahren nun nach dem Prinzip „Sell the facts“ und nehmen Gewinne mit.
Darüber hinaus dürfte der ein oder andere Anleger enttäuscht darüber sein, dass Adidas lediglich ein solides Zahlenwerk plus Ausblick vorgelegt hat. In der Vergangenheit hatte der Konzern öfter mal positiv überrascht. Zudem missfällt manchem Börsianer, dass Adidas beim Wachstum hinter dem kleinen Konkurrenten Puma bleibt. Dafür ist die Puma-Aktie auch höher bewertet.
Wie handeln?
Adidas hat weiter mit Währungseffekten zu kämpfen. Das drückt auf die Bilanz. Dies ausgeblendet, kann man sagen, dass der Konzern aufgrund seiner starken Marke Adidas immer noch top unterwegs ist. Ein Problem bleibt Reebok: Der Umsatz der Tochter ist im wichtigen US-Markt 2018 um fünf Prozent gesunken. Rorsted wird nun den Druck auf Reebok weiter erhöhen. Allerdings ist auch seine Geduld endlich. Fazit: Das Jahr 2019 ohne sportliches Großereignis ist für Adidas sozusagen ein Übergangsjahr. In Anbetracht dessen ist der Ausblick völlig in Ordnung. Die Aktie ist im Peergroup-Vergleich günstig zu haben und bleibt ein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)