Die Automobilindustrie befindet sich mitten im Paradigmenwechsel. Die zunehmende Elektrifizierung von Fahrzeugen belastet das Geschäft der deutschen Automobilhersteller massiv. Zudem bereitet der gesamten Industrie die zunehmende Unsicherheit um die Folgen des Coronavirus große Sorgen. Am Freitag legt Volkswagen vorläufige Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr vor.
Knapp 60 Milliarden Euro will der Konzern bis 2024 für den Ausbau seiner Elektroauto-Flotte und der digitalen Transformation ausgeben. Kein deutscher Hersteller steckt so viele Milliarden in das Thema E-Mobility.
Eine Herausforderung für den Konzern bleibt die Bewältigung des Dieselskandals. Insgesamt wurden zum Ende des dritten Quartals rund 30 Milliarden Euro für Verfahrens- und Entschädigungskosten verbucht.
Noch völlig unklar ist derzeit, wie stark die Auswirkungen um den Coronavirus die Geschäftsentwicklung nachhaltig beeinträchtigen wird. Zwar laufe der Betrieb in den chinesischen Werken wieder, doch inwiefern es zu einem Nachfrageeinbruch kommen wird ist noch nicht abzuschätzen.
Analysten bleiben optimistisch
Für das abgelaufene Geschäftsjahr erwarten die Analysten sowohl einen Umsatz- als auch Gewinnanstieg. Insgesamt sollen die Umsätze bei 249,82 Milliarden Euro liegen, der bereinigte Gewinn je Aktie bei 28,55 Euro. Bereits jetzt steht schon fest, dass der Volkswagen-Konzern seine weltweiten Auslieferungen in 2019 um 1,3 Prozent auf 10,97 Milliarden Fahrzeuge steigern konnte.
Kurz vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen, steigen die Kaufempfehlungen für die Volkswagen-Aktie an. Insgesamt empfehlen 26 Analysten zum „Kauf“. Fünf raten zu „Halten“, lediglich ein Analyst rät zum „Verkauf“. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 203,58 Euro und damit rund 30 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Im Zuge des schwachen Gesamtmarktes ist auch die Volkswagen-Aktie unter die Räder geraten. Zudem wurde die laufende Empfehlung des AKTIONÄRS ausgestoppt, nach Unterschreiten des Stopps bei 155 Euro. Interessierte Neueinsteiger warten auf neue Impulse. Möglicherweise können die morgen erwarteten Zahlen den Ausschlag liefern.