BASF plant wieder um. So hat der weltgrößte Chemieproduzent nun die eigentlich erst vor knapp einem Jahr übernommenen Anteile an einem gemeinsam mit dem schwedischen Energieversorger Vattenfall geplanten Offshore-Windpark zurückverkauft. Demnach werden die Schweden Nordlicht 1 und 2 nun alleine errichten und betreiben.
Allerdings hat sich BASF zumindest die langfristige Versorgung mit erneuerbarem Strom für die chemische Produktion in Europa gesichert, wie das Unternehmen aus Ludwigshafen gestern mitteilte. Vattenfall bestätigte diese Angaben auf Nachfrage ebenfalls. Erst im April des Vorjahres hatten die beiden Firmen über den Erwerb eines Anteils von 49 Prozent durch BASF berichtet.
Wie schon beim ersten Deal wurden auch diesmal keine konkreten Auskünfte zum Preis gemacht. Allerdings räumte BASF ein, dass man beim Ausstieg einen Veräußerungsverlust von 300 Millionen Euro verbuchen wird. Und dieser werde noch das Konzernergebnis im laufenden ersten Quartal belasten (zur kompletten Unternehmensmeldung).
Nun wird Vattenfall die Windparks alleine errichten. Dadurch baut der schwedische Konzern seinen Anteil der erneuerbaren Energien im eigenen Strommix weiter aus. Die Offshore-Windparks Nordlicht 1 und 2 sollen in der Nordsee entstehen, knapp 85 Kilometer nördlich von Borkum. Vattenfall rechnet damit, dass sich die Stromproduktion auf etwa sechs Terawattstunden pro Jahr belaufen werde. Der Bau soll im kommenden Jahr starten, bereits zwei Jahre später soll mit dem Betrieb begonnen werden.
Die Hintergründe für die Rolle rückwärts beim Chemieriesen sind noch unklar, der Verlust von 300 Millionen Euro ist jedenfalls natürlich ärgerlich. Nichtsdestotrotz bleibt es dabei: Die Anteilscheine des Chemie-Weltmarktführers BASF sind angesichts der soliden Bilanz, der strategisch sinnvollen Aufstellung und der mittel- bis langfristig durchaus guten Aussichten attraktiv bewertet. Der DAX-Titel bleibt ein Kauf. Der Stoppkurs kann weiterhin bei 39,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.