Über ein Jahr lang hat eine stetig steigende, überwiegend angelsächsiche Shortseller-Gemeinde den Aixtron-Kurs nach unten getrieben. Doch nun mehren sich stille Zeichen, wonach sich das Blatt wendet- Für die verbliebenen Leerverkäufer könnte das zu einem Boomerang-Effekt werden. Warum die Anteilseigner des Unternehmens nun (endlich in begründeter Weise) darauf hoffen dürfen.
Auf dem Kieker der Hedge Fonds
Das Ungemach für Aixtron begann im September 2017: Da hatte sich der Aktienkurs des Herzogenrather Elektrotechnikunternehmens sich binnen weniger Monate gerade verdreifacht, und es herrschte teilweise Champagner-Laune unter den Anlegern. Als kleines Rallye-Störfeuer wurde plötzlich publik, dass sich erste Shortseller in den Wert einkauften (Quelle: Bundesanzeiger). Bis zum November wuchs deren Anteil auf einen nennenswerten Anteil von über zwei Prozent der ausstehenden Aktien an. Und damit wurde auch der Anfang vom Ende der damaligen Aixtron-Hausse eingeläutet.
Bis zum November 2018 nahm das Shortinteresse an der Aktie stetig zu, in den letzten Monaten gar massiv. In der Spitze waren bis vor Kurzem fast 14 Prozent der Aktien in Besitz von Leerverkäufern. Die Aktie erlebte parallel einen Sinkflug, die seit dem Hoch immerhin 60 Prozent an Wert verloren hat. Doch seit zwei Monaten stocken die Leerverkäufer auf Nettosicht nicht mehr auf. Zeitlich damit genau einher gegangen ist bereits eine Bodenbildung bei der Aktie. Seit Kurzem befinden sich die Shorties nun sogar auf dem Rückzug, und allein das hat die Aktie bereits gestützt: Der steile Abwärtstrend wurde endlich gestoppt. Es befinden sich aber noch immer 12,6 Prozent der Anteile in Händen, die auf fallende Kurse hoffen. Die Situation für die Leerverkäufer könnte nun zunehmend ungemütlich werden – wie heißt es so treffend: den Letzten „beißen die Hunde“.
Nicht der schlechteste Einstiegszeitpunkt
Nun muss man konstatieren, dass das nachwievor hohe Shortinteresse immernoch kein besonders gutes Zeichen ist. Technisch und vom Trendverlauf des Shortinteresses her ist der Einstiegszeitpunkt aber sicher so gut wie seit mindestens einem Jahr nicht mehr. Aus dem massiven Gegenwind könnte ein angenehm warmer Rückenwind werden, wenn die Leerverkäufer sukzessive eindecken und damit den Kurs auf direkte Weise stützen. Insbesondere für fundamental überzeugte Anleger ist das nun nicht der schlechteste Zeitpunkt für einen Einstieg.