Die Übernahme von Innogy durch E.on steht nach wie vor auf der Kippe. Noch immer ist nicht klar, ob die Wettbewerbsbehörden den Deal genehmigen. Zu groß droht die Marktmacht der neuen E.on zu werden. Und vor allem die EU-Kommission hat in diesem Jahr bereits gezeigt, dass sie sich nicht scheut, ernst zu machen.
Am Dienstag verkündete EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, dass die Fusion von ThyssenKrupp Steel Europe mit Tata Steel nicht genehmigt wird. Bereits im Februar scheiterte Siemens bei dem Versuch, das Zuggeschäft mit Alstom zusammenzuschließen. Damit steigt bei E.on nun die Sorge, der Dritte im Bunde zu sein.
Geprüft wird die Übernahme der Netze und des Vertriebs von Innogy durch E.on. Die anderen beiden Bestandteile des Deals, die RWE-Beteiligung an E.on und die Übernahme der Erneuerbaren Energien durch RWE, wurden dagegen bereits genehmigt. Vor allem die Marktmacht E.ons in Deutschland, Tschechien, Slowakei und Ungarn könnte zum Problem werden – hier sind sowohl E.on als auch Innogy bereits stark vertreten.
Dabeibleiben
Vestager hat gezeigt, dass sie keine Angst vor den Großkonzernen hat. Dennoch bleibt ein Scheitern des E.on-Deals die unwahrscheinlichere Option. Allerdings ist durchaus denkbar, dass es einzelne Auflagen gibt.
Solange die Wirtschaftlichkeit nicht gefährdet wird, sollten Anleger entspannt bleiben. E.on ist gut gerüstet für die neue Energiewelt, auch das Chartbild sieht stark aus. Für Konservative bleibt die Aktie ein Top-Pick.