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Deutsche Bank: Eine Zahl als Ausdruck des ganzen Desasters

Deutsche Bank: Eine Zahl als Ausdruck des ganzen Desasters
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 07.12.2018 Börsen. Briefing.

Dass Deutschlands größtes privates Geldinstitut einmal derart ins Straucheln geraten würde – vor 2008 hätten das nur die wenigsten erwartet. Und doch gilt die Deutsche Bank heute als einer der größten Verlierer dieser Dekade. Die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers und die Folgen und Spätfolgen dieser historischen Insolvenz haben auch die deutsche Nummer eins belastet. Wie sehr, das zeigt vor allem eine Zahl.

Unvergessen bleibt, wie Josef Ackermann einst – wir reden vom Jahr 2008 – mit Bundeskanzlerin Angela Merkel dinierte. Das als „Ackermann-Schulfreunde-Essen“ bekannt gewordene Abendessen im Umfeld seiner Feier zum 60. Geburtstag wurde heftig kritisiert. Zu viel Nähe zwischen Politik und Wirtschaft, lautete der Vorwurf. Dabei hatte Josef Ackermann – er leitete die Deutsche Bank zwischen 2002 und 2012 – die Kanzlerin später zu Themen der Finanzkrise und insbesondere ihrer Bewältigung beraten. Warum das erwähnenswert ist? Weil die Deutsche Bank da noch prächtig dastand, nur die Entwicklung des Aktienkurses bekam da schon erste, dicke Risse. Am 15. September 2008 meldete die US-Investmentbank Lehman Brothers Insolvenz an. Ackermann indes wurde noch 2009 als European Banker of the Year ausgezeichnet. Da war die Welt noch halbwegs in Ordnung. Noch.

2010 sah sich die Deutsche Bank verpflichtet, das Kapital des Instituts durch die Ausgabe neuer Aktien zu stärken. Da hatte sich die Aktie bereits gut 70 Prozent von ihrem Hoch entfernt.

Alles in allem verkaufte die Deutsche Bank durch die drei Kapitalerhöhungen 1,335 Milliarden neue Aktien und erlöste dabei 26,7 Milliarden Euro. Mehr, als sie heute wert ist.

Die Folgen dieser Entwicklung für den einzelnen Anleger sind dramatisch. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien vervielfachte sich von etwa 530 Millionen Ende 2007 auf 2.000 Millionen heute. In der Folge verteilt sich der Gewinn des Unternehmens, sofern die Bank einen erwirtschaftet, auf die nahezu vierfache Menge an Aktien. Bei einer Milliarde Euro Gewinn entfallen so auf einen einzelnen Anteilsschein nicht mehr 1,89 Euro, sondern nur noch 50 Cent.

Das hat Folgen für die Bewertung, aber auch für die Höhe der Dividende. Die muss schließlich nun auf viel mehr Aktien aufgeteilt werden. Wurden im Mai 2008 noch 4,50 Euro je Aktie ausgeschüttet, waren es zehn Jahre später im Mai dieses Jahres nur mickrige 0,11 Euro. Den Wert von damals wird die Bank wohl nicht mehr erreichen. Dazu müsste – wir springen ein wenig – die Marktkapitalisierung auf geschätzt 235 Milliarden Euro steigen. Wie wahrscheinlich ist das?

Das Börsen.Briefing. präsentiert in einer dreiteiligen Serie Fakten zur Krise der Deutsche-Bank-Aktie. Lesen Sie im ersten Teil:

Deutsche Bank-Aktie: Blutrote Bilanz 

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