SALZGITTER/HANNOVER (dpa-AFX) - Die Chancen für den Erhalt von möglichst viel Beschäftigung beim Zugbauer Alstom
Das Werk Salzgitter bekam im Januar den Zuschlag für einen Milliardenauftrag aus Norwegen. Wenig später mehrten sich jedoch Hinweise, dass ein Großteil davon an die Kollegen im polnischen Breslau abgegeben werden könnte. Bei einem Treffen mit der für Deutschland zuständigen Geschäftsführung in Berlin wurde laut dem Betriebsrat zunächst vereinbart, das Thema weiter zu verhandeln. Die Belegschaftsvertretung erhofft sich zumindest die Zusage für eine Ersatzproduktion. In Salzgitter ist eines der größten Alstom-Werke.
Nach Darstellung des örtlichen Betriebsratschefs Baki Erkoc fiel das erste Treffen zu der Verlagerung "in eine sehr angespannte Situation". Auch in dieser Woche hieß es, man sei enttäuscht über das Vorgehen des Managements. Der Konzern hatte jüngst eine Bestellung für Regionalzüge aus Norwegen gemeldet - danach machten Befürchtungen die Runde, der mehrstufige Auftrag mit einem Gesamtwert von bis zu 1,8 Milliarden Euro könnte für die Fertigung des Rohbaus abwandern. Erkoc bekräftigte, dies sei nicht hinnehmbar. "Aber für ein alternatives Fertigungsvolumen sind wir grundsätzlich offen."
2019 hatten Unternehmen und IG Metall einen Standortsicherungsvertrag für Salzgitter vereinbart. "Wir haben der Arbeitgeberseite einen Forderungskatalog übergeben, unter welchen Umständen wir bereit wären, die Standortsicherung anzupassen", hieß es zuletzt aus dem Betriebsrat. "Die Arbeitgeberseite wird diese Forderung prüfen und innerhalb der Alstom-Geschäftsführung in Paris besprechen."/jap/DP/mis
Quelle: dpa-AFX