LONDON (dpa-AFX) - Weiterer Gegenwind für den Chipkonzern Nvidia bei der geplanten Übernahme des britischen Chip-Designers Arm: Die US-Handelsbehörde FTC will den Deal verhindern. Die Übernahme würde einem der größten Chip-Anbieter Kontrolle über Rechentechnologie und Designs geben, die konkurrierende Unternehmen benötigten, um eigene Computerchips zu entwickeln, teilte die FTC am Donnerstag mit. Nvidia könnte die Mittel und den Anreiz haben, innovative Technologien - etwa zum Betrieb von Datenzentren oder für Fahrer-Assistenzsysteme in Autos - zu unterdrücken. Die Nvidia-Aktien reagierten unter dem Strich kaum auch die Nachricht.
Nvidia hatte den 40-Milliarden-Dollar-Deal im September 2020 angekündigt. Zwischenzeitlich hatten sich bereits mehrere große Konzerne wie die Google-Mutter Alphabet und Microsoft kritisch zu dem Geschäft geäußert. Die Bedeutung von Arm für die Halbleiterbranche ist immens. Von dem derzeit zum japanischen Konglomerat Softbank gehörenden Unternehmen stammt die Grund-Architektur der Chips, die in praktisch allen Smartphones und den meisten Tablet-Computern verwendet werden.
Im Sommer 2021 hatten bereits die britischen Wettbewerbshüter eine vertiefte Prüfung des Kaufs angekündigt. Zudem will die EU-Kommission die Übernahme genauer prüfen, wie sie Ende Oktober wissen ließ./mis/ck
Quelle: dpa-AFX