LEUVEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Brauereikonzern AB Inbev
Mit einem Minus von zuletzt 0,6 Prozent gehörten die Anteilsscheine zu den Verlierern im EuroStoxx 50
Wie AB Inbev am Donnerstag im belgischen Leuven mitteilte, soll das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 2023 um vier bis acht Prozent zulegen. Experten hatten bisher einen Anstieg von knapp acht Prozent auf dem Zettel. Der Konzern hofft auf eine "gesunde Mischung aus Produktionsvolumen und Preisen". Die Bandbreite für 2023 stehe im Einklang mit dem mittelfristigen Ziel, hieß es.
Im abgeschlossenen Jahr hatte AB Inbev den Betriebsgewinn noch um 7,2 Prozent auf gut 19,8 Milliarden US-Dollar (rund 18,6 Milliarden Euro) gesteigert - unbereinigt betrug das Plus rund drei Prozent. Damit schnitt der Konzern etwas besser ab, als Experten erwartet hatten.
Der Konzernumsatz soll im laufenden Jahr etwas stärker als das operative Ergebnis steigen. 2022 hatte AB Inbev ein Plus von 6,4 Prozent auf knapp 58 Milliarden Dollar verzeichnet. Organisch - also bereinigt um die Folgen des starken Dollar und den Effekten aus Zu- und Verkäufen von Unternehmensteilen - wuchs der Erlös um rund elf Prozent.
Allerdings überschattete das rückläufige Verkaufsvolumen im vierten Quartal die Zahlen für das Gesamtjahr 2022. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ging die Nachfrage nach den Biersorten leicht zurück, während das Interesse an nicht-alkoholischen Bieren um fast zwei Prozent fiel. Die Absatzentwicklung sei enttäuschend, schrieb JPMorgan-Analyst Jared Dinges. Die Aussagen über höhere Zinskosten und unerwartet starke Wechselkursbelastungen dürften die Laune der Anleger ebenfalls trüben.
Brauereien stehen unter Druck, weil Menschen infolge gestiegener Lebenshaltungskosten gleich mehrfach darauf schauen müssen, was sie einkaufen und welche Ausgaben sie vermeiden können. Der dänische Kontrahent Carlsberg
Trevor Stirling vom US-Analysehaus Bernstein Research beschrieb den Ausblick für das laufende Jahr dennoch als "vorsichtig". Hervorzuheben sei der deutliche Anstieg der Dividende: Der Vorstand will für 2022 pro Aktie 0,75 Euro ausschütten. Stirling zufolge entspricht dies einer Steigerung um 50 Prozent. Die höher als erwartet ausgefallene Dividende zeige nicht zuletzt ein größeres Vertrauen in die Geschäftsentwicklung, fügte Branchenexperte Edward Mundy von Jefferies hinzu./ngu/mis/men
Quelle: dpa-AFX