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ROUNDUP 2: Hurrikan 'Ian' richtet in Florida 'historische' Schäden an

ROUNDUP 2: Hurrikan 'Ian' richtet in Florida 'historische' Schäden an
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29.09.2022 ‧ dpa-Afx

(weitere Zitate ergänzt)

TALLAHASSEE/WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Hurrikan "Ian" hat im US-Bundesstaat Florida schwere Verwüstung angerichtet. "Die Auswirkungen dieses Sturms sind historisch", sagte Floridas Gouverneur, Ron DeSantis, am Donnerstag. "Und die Schäden, die entstanden sind, sind historisch." Dies basiere nur auf den ersten Einschätzungen, das ganze Ausmaß werde erst in den kommenden Tagen abzusehen sein. "Wir haben noch nie ein solches Hochwasser erlebt", sagte DeSantis. "Wir haben noch nie eine Sturmflut dieses Ausmaßes gesehen." Bestätigte Zahlen zu Todesfällen gab es zunächst nicht. US-Präsident Joe Biden äußerte aber düstere Befürchtungen: "Dies könnte der tödlichste Hurrikan in der Geschichte Floridas sein."

"Ian" war am Mittwoch als einer der stärksten Hurrikans in der Geschichte des Bundesstaates auf Land getroffen und hatte heftige Winde, Starkregen, Sturmfluten und Überschwemmungen verursacht. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde erreichte der Sturm die Westküste des Sonnenstaates und lag dabei nur knapp unterhalb der Schwelle zur höchsten Hurrikan-Kategorie, wie das Nationale Hurrikanzentrum mitteilte. Auf einem mehr als hundert Kilometer breiten Landstreifen tobten in der Nacht heftige Unwetter.

Auf seinem Weg ins Landesinnere Floridas schwächte sich der Sturm dann ab. Am Donnerstagmorgen (Ortszeit) erreichte "Ian" noch Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde und wurde zu einem Tropensturm herabgestuft. Meteorologen warnten aber weiter vor katastrophalen, gar lebensbedrohlichen Überschwemmungen in Teilen Floridas. Auch DeSantis mahnte, die Lage sei weiter sehr gefährlich.

Am Donnerstag ließ sich das Ausmaß der Verwüstung, das "Ian" hinterließ, nur allmählich erkennen: überflutete Straßen, zerstörte Häuser, entwurzelte Bäume, umgestürzte Ampeln und Strommasten, herumliegende Trümmer. Erst nach und nach rückten Einsatzkräfte in die betroffenen Gebiete vor, um eingeschlossene Menschen zu retten und sich ein Bild von der Lage zu machen. Nach Angaben der US-Küstenwache schwärmten Helfer auch mit Hubschraubern aus, um Menschen von Häuserdächern zu holen.

Biden äußerte sich am Donnerstag in Washington bei einem Besuch in der Zentrale der US-Katastrophenschutzbehörde Fema besorgt: "Die Zahl der Opfer ist noch unklar, aber wir hören erste Berichte über möglicherweise erhebliche Verluste an Menschenleben." Auch er warnte, die Situation sei nach wie vor gefährlich. "Wir erleben weiterhin tödliche Regenfälle, katastrophale Sturmfluten, überflutete Straßen und Häuser", sagte er. "Wir sehen Millionen von Menschen ohne Strom - und Tausende, die in Schulen und Gemeindezentren Schutz suchen." Diese Menschen fragten sich, was übrig bleibe von ihrem Zuhause oder ob sie überhaupt noch ein Zuhause haben würden.

Die Fema-Leiterin Deanne Criswell, sagte: "Hurrikan "Ian" wird ein Sturm sein, über den wir noch jahrzehntelang sprechen werden." Die nächsten Tage würden schwierig, es gebe viele komplexe Probleme zu lösen bei den Einsätzen im Sturmgebiet. Es gebe noch keine genaue Einschätzung zu den Schäden. "Aber es wird katastrophal sein." Ihre Behörde stelle sich darauf ein, dass Tausende Familien nicht in ihre Häuser zurückkehren könnten und vorübergehend eine Bleibe bräuchten.

Carmine Marceno, der Sheriff von Lee County, eine der am schwersten betroffenen Regionen an der Südwestküste Floridas, sagte dem Fernsehsender CNN, über Nacht seien in dem Bezirk Tausende Notrufe eingegangen. Manche Gebiete seien bislang aber noch nicht zugänglich für Rettungskräfte. "Wir wurden sehr, sehr hart getroffen."

"Ian" dürfte nach Angaben von DeSantis auf die Liste der fünf schwersten Hurrikans in Florida kommen. Am Donnerstagmorgen seien rund zwei Millionen Haushalte ohne Strom gewesen, sagte der Republikaner. Die beiden Bezirke Lee County und Charlotte an der Südwestküste Floridas seien praktisch komplett vom Stromnetz abgeschnitten. Die Infrastruktur dort müsse wieder aufgebaut werden, betonte DeSantis. Es gehe um weit mehr als nur darum, eine Leitung wieder an einen Mast anzuschließen.

Zehntausende Monteure waren zuvor aktiviert worden, um Stromleitungen möglichst schnell wieder zu reparieren. Auch 100 Ingenieure seien bereits unterwegs, um Brücken zu inspizieren, die Sturmschäden davongetragen hätten, sagte DeSantis. An manchen Orten werde es Jahre dauern, wieder aufzubauen, was der Sturm zerstört oder beschädigt habe. "Dies wird ein sehr, sehr langer Prozess sein."

Am Dienstag war "Ian" als Hurrikan der Kategorie drei von fünf bereits in Kuba auf Land getroffen und hatte dort ebenfalls große Schäden angerichtet. Am Donnerstag bewegte sich der Sturm langsam weiter Richtung Nordosten. Das Nationale Hurrikanzentrum warnte vor starken Winden und Überschwemmungen in den benachbarten Bundesstaaten Georgia, South Carolina und North Carolina. DeSantis sagte, der Sturm sei noch nicht fertig damit, Schaden anzurichten./jac/DP/he

Quelle: dpa-AFX

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