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NEW YORK (dpa-AFX) - Der traditionsreiche Sandalen-Hersteller Birkenstock
Der erste Kurs lag am Mittwoch mit 41 Dollar um mehr als zehn Prozent unter dem Ausgabepreis. Danach wurde es noch schlimmer: Zum Handelsschluss kostete die Aktie mit 40,20 Dollar fast 12,6 Prozent weniger. Birkenstock kam damit auf eine Bewertung von 7,55 Milliarden Dollar. Im frühen Handel am Donnerstag fiel der Kurs um weitere drei Prozent an die Marke von 39 Dollar.
Wie konnte es dazu kommen? Waren Birkenstock und der Haupteigner L Catterton zu gierig beim Preis oder verschätzten sie sich bei der Nachfrage? Sicher, das Klima für Börsengänge gerade im Modebereich ist gerade mit Konjunktursorgen und knapperen Verbraucher-Budgets nicht das beste. Doch als der Chipdesigner Arm
Birkenstock hatte den Ausgabepreis mit 46 Dollar schon eher zurückhaltend im Mittelfeld der zuvor festgelegten Spanne von 44 bis 49 Dollar festgesetzt. Den Anlegern war jedoch auch das zu viel. Dem Wirtschaftssender CNBC zufolge missfiel zumindest einigen von ihnen, dass die Bewertung am Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und nicht am Reingewinn festgemacht wurde. Nun stutz der Markt die Bewertung selbst.
Auch wenn Aktien den ersten Tag sehr selten mit Verlust beenden - Birkenstock ist kein Einzelfall. Ein ähnliches Malheur passierte im Mai 2019 zum Beispiel dem Fahrdienst-Vermittler Uber
Die Birkenstock-Aktienplatzierung brachte knapp 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,4 Mrd Euro) ein. Etwa zwei Drittel davon gehen an den Haupteigentümer L Catterton, der mit dem Luxuskonzern LVMH
Die Ursprünge von Birkenstock mit Hauptsitz in Linz am Rhein in Rheinland-Pfalz reichen bis ins Jahr 1774 zurück. Vor fast 250 Jahren legte der Schuhmacher Johannes Birkenstock nach Unternehmensangaben das Fundament für "eine Schumacherdynastie". Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als "Erfinder des Fußbetts". Vom einstigen Ökolatschen-Image haben sich die Sandalen längst gelöst, in den vergangenen Jahren entwickelten sie sich immer mehr zum Mode-Accessoire, auch durch Kooperationen mit Edel-Marken wie Dior und Manolo Blahnik.
Im Ende März abgeschlossenen ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres steigerte Birkenstock den Umsatz um 18,7 Prozent auf rund 644,2 Millionen Euro. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 40,2 Millionen Euro in den Büchern, nach rund 73,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Rückgang ging vor allem auf ungünstige Wechselkurse zurück. Das vergangene Geschäftsjahr hatte Birkenstock mit 1,24 Milliarden Euro Umsatz und 187 Millionen Euro Gewinn beendet./so/DP/men
Quelle: dpa-AFX