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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Ein Übernahmeangebot für die Schweizer Beteiligung Sunrise
Der US-Kabelkonzern Liberty Global
Mit dem aktuellen Kursplus machen die Freenet-Aktien zwar ihren Rückschlag seit Ende April mehr als wett. Doch der Corona-Schock ist noch längst nicht verdaut. Bevor der Crash die Börsen voll erwischte, hatten Freenet noch bis zu 21,60 Euro gekostet. Im Tief ging es dann im März bis auf knapp 13,70 Euro nach unten und später im Juni sogar bis auf 13,59 Euro. Wer kurz vor dem Crash eingestiegen ist, sitzt damit noch immer auf einem knappen Fünftel Kursverlust.
Laut Händlern verschafft sich Freenet mit dem Verkauf der Beteiligung auch Freiräume für potenzielle Aktienrückkäufe. Analyst Simon Bentlage von der Privatbank Hauck & Aufhäuser hält es derweil auch für möglich, dass die übrigen Mittel, die nicht der Schuldensenkung dienen, in eine Sonderdividende fließen.
Die reguläre Dividende für dieses Jahr hatte Freenet wegen der Corona-Krise im Mai gestrichen. Durch die Ausgabe eines Schuldscheins im Juli hatte sich die Finanzlage des Unternehmens zuletzt wieder gebessert.
Auch Analyst Michael Bishop von der US-Investmentbank Goldman Sachs wertete die Offerte für Sunrise positiv, da Freenet seine Verschuldung deutlich senken könne. Zudem hätten sich bisher durch die Beteiligung an Sunrise keine Synergien ergeben.
Der MDax-Konzern hatte sich im vergangenen Jahr erfolgreich gegen Pläne der Schweizer gestemmt, die Liberty-Tochter UPC Schweiz zu übernehmen. Für die Kündigung des Vertrags musste Sunrise eine hohe Strafe zahlen, der Jahresgewinn der Schweizer halbierte sich daraufhin nahezu. Der nun umgekehrt von Liberty angestrebte Deal soll bis Ende des Jahres in trockenen Tüchern sein. Dann sollen die Geschäfte von UPC Schweiz und Sunrise zusammengelegt werden.
Freenet hatte am Vorabend nach Börsenschluss auch Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Laut Analyst Ulrich Rathe von Jefferies Research sind diese solide ausgefallen. Händlern zufolge hat das Unternehmen im zweiten Quartal mit einem stabilen Wachstum und einem leichten Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses eine hohe Widerstandskraft in Zeiten der Pandemie bewiesen.
Wegen der Übernahmefantasie standen laut Händlern zur Wochenmitte auch der Mobilfunker 1&1 Drillisch besonders im Fokus, weil dieser mit Sunrise im selben Segment konkurriert und ähnliche Dienste anbietet. So waren die Papiere des im SDax
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Quelle: dpa-AFX