Der globale Ausverkauf an den Aktienmärkten bekommt auch der Biotechnologie-Sektor mit voller Breitseite zu spüren. Allein am Freitag brach der Nasdaq Biotechnology Index um 5,5 Prozent auf ein neues 52-Wochen-Tief ein. Selbst große Biopharma-Titel, die gern in Krisenzeiten als sicherer Hafen gehandelt werden, stehen unter Verkaufsdruck.
Durch den Kursverfall von 5,5 Prozent auf 3.904 Punkte krachte das Branchenbarometer unter die psychologisch wichtige Marke von 4.000 Punkten. Das Papier des Biotech-Riesen Amgen verlor rund fünf Prozent. Noch deutlicher ging es für die Aktie von Regeneron nach unten: Zum Handelsende am Freitag stand ein Minus von 6,1 Prozent auf der Kurstafel in New York.
Ein stärkerer Abverkauf lässt sich vor allem bei den mittelgroßen und kleinen Biotech-Titeln beobachten. Unter anderem verloren Apellis, Alnylam oder das Papier von Scholar Rock allein am Freitag prozentual zweistellig an Wert.
Bereits im Vorfeld der Zoll-Eskalation haben sich Pharma- und Biotech-Werte relativ schwach im Vergleich zu anderen Branchen an der Börse entwickelt. Vor allem in den USA trifft der Sektor derzeit auf massiven Gegenwind. Unter anderem wurde die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister mit Sorgenfalten aufgenommen. Kennedy gilt als Impfskeptiker. Darüber hinaus wurde bekannt, dass Peter Marks als oberster US-amerikanische Impfstoffexperte wohl zum Rücktritt gedrängt wurde. Diese Neuigkeiten sorgten vor allem bei Impfstoff-Titeln wie Moderna für enormen Verkaufsdruck.
Der Biotechnologie-Sektor kann sich dem globalen Sell-off nicht entziehen und immer mehr Titel notieren sogar unter Cash. Dass die innovative Branche mittel- bis langfristig enormes Potenzial hat, steht außer Frage. Anleger beachten bei den laufenden AKTIONÄR-Empfehlungen die jeweiligen Stoppkurse.